Durch die gelockerten Corona-Regeln konnten viele Gläubige die Auferstehung Jesu in der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn mitfeiern. Zu Beginn der Osternacht hatte der Paderborner Erzbischof die brennende Osterkerze in den Hohen Dom getragen, nachdem er sie im Paradiesportal entzündet hatte. Die Gläubigen im Dom gaben das Licht der Kerze untereinander weiter – ein sich ausbreitendes Zeichen für den auferstandenen Christus.
Angesichts vieler Verunsicherungen in der Gegenwart wirke das Licht von Ostern wie eine Provokation, sagte Erzbischof Becker in seiner Predigt. Das Osterevangelium sei „in unsere Zeit hinein“ gesprochen. Auch in der Kirche seien viele Menschen von „Verletzungen und schweren Wunden“ betroffen, erklärte der Paderborner Erzbischof. Aber die Kirche sei auf Ostern verwiesen: Ihr Auftrag sei es, mit dem Osterglauben ein Zeichen gegen Verzweiflung zu setzen. Die Verkündigung der Osterbotschaft bleibe trotz aller Kraftlosigkeit und Zweifel „das Fundament unseres Glaubens“, so Erzbischof Becker.
Fundament des Glaubens
Ostern stehe gegen alle Angst, machte der Paderborner Erzbischof deutlich. Deshalb müsse Ostern gerade da gefeiert werden, „wo es gilt, aus den Klammern der Angst zu entkommen“. „Wem sollte diese Unerhörtheit ausgerichtet werden, wenn nicht gerade jenen, die für Hoffnung taub und stumpf geworden sind und für Licht blind?“, fragte Erzbischof Becker. Der Osterglaube müsse die Grundlage für die in diesen Zeiten wichtige Tugend des Urvertrauens sein: „Es gibt den auferstandenen Sieger über Sünde, Angst und Tod. Es gibt den Christus, der den Menschen entgegenkommt mit dem Wort: ‚Habt Vertrauen. Ich habe die Welt überwunden. Fürchtet euch nicht!‘“, sagte Erzbischof Becker zum Abschluss seiner Predigt.