841 Familien evakuiert
Insgesamt mussten am Tag der jüngsten Hochwasserkatastrophe 841 Familien aus den acht Bezirken, durch die Mananga-Fluss fließt, evakuiert werden. Wie sich spätestens zu diesem Zeitpunkt herausstellte, wohnten sie auf Grundstücken mit hohem Flutrisiko. „Ich kenne diese Gegend. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Diese Häuser am Flussufer hätten gar nicht erst gebaut werden dürfen“, kritisiert Lucia. Aber viele Menschen seien dazu gezwungen, auf Land zu siedeln, das ihnen nicht gehört, weil ihnen keine anderen Flächen zugewiesen wurden, sich niemand um sie kümmert und sie keine entsprechenden Rechte haben.
Dass Bambus eine wichtige Rolle beim Schutz gegen Folgen des Klimawandels spielen kann, haben in Cebu-City und anderswo noch nicht alle erkannt. Lucia wurde Zeugin, als informelle Siedelnde zwei- bis dreistöckige Betonhäuser am Flussufer bauten und die auf den Grundstücken vorhandenen Bambuspflanzen verbrannten, weil sie „eine Plage“ seien. Doch Lucia möchte diesem Vorurteil entgegenwirken. Wie sie bei der Überschwemmung gesehen hatte, hat Bambus unglaubliches Absorptionsvermögen.
Allein auf den vier Grundstücken, wo Bambus gepflanzt war, stieg das Wasser nur auf Kniehöhe an. In den restlichen Gemeinden am Flussufer erreichte das Hochwasser überall Schulterhöhe. Und während der Großteil der Evakuierten erst drei Tage nach der Flut wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten und viele der Häuser dann noch immer unter Wasser standen, konnten diejenigen, die Bambus auf ihrem Grundstück hatten, schon am Tag nach der Flut wieder in ihre Häuser zurückkehren. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch immer viel Schlamm in den Häusern, aber kein Wasser mehr.