“Auf Gott zu vertrauen, das ist gar nicht so verkehrt”
Seit Herbst 2014 ist Meinolf Kemper Propst in Marsberg und damit Leiter des Pastoralen Raums Marsberg und der Propsteigemeinde St. Magnus. Hier im Sauerland, wo Kemper auch aufgewachsen ist, habe die Kirche weiterhin viele volkskirchliche Elemente. „Auch das ist Heimat für mich“, sagt er etwas euphorisch und mit einem Lachen. Die täglichen Spaziergänge zum Bilsteinturm, der über Niedermarsberg thront, und die Schönheit der Schöpfung zu genießen: Auch bei diesen Momenten kann Propst Kemper Gott nahekommen.
Gleiches erhofft er sich auch von den Firmlingen, die in diesen Wochen das Sakrament empfangen: „Dass da ein nachhaltiges Fundament bei den Jugendlichen bleibt, damit sie sagen: Auf Gott zu vertrauen, das ist gar nicht so verkehrt – das wünsche ich mir.“
Während der Kaffeelänge erinnert sich Propst Kemper auch an eine Aktion der Kirche in Marsberg, die 2019 und 2020 zu Karneval stattfand: mit vielen Ehrenamtlichen und Unterstützern baute man einen Karnevalswagen für die Umzüge im Marsberger Stadtgebiet: die Kirche als Tankstelle. Die Aktion sei nicht unumstritten gewesen, aber „wir haben Spaß gehabt und viele Christinnen und Christen aller Generationen waren mit Begeisterung dabei“, blickt Kemper zurück.
Ein Moment vom Feiern in der Schützenhalle sei bis heute in besonderer Erinnerung: „Da kam ein Mann, den ich nicht kannte und sagte: „Wir hören von der Kirche jeden Tag nur negative Schlagzeilen. Endlich haben Sie mal einen positiven Akzent gesetzt.“ Kirche muss manchmal eben auch neue Wege gehen.