Angesichts der zunehmenden Knappheit von Ressourcen sowie ihrer Finanzierbarkeit sei die Priorisierung von Gesundheitsleistungen schon mehrere Jahrzehnte aktuell, diagnostizierte Diözesanadministrator Monsignore Dr. Bredeck in seiner Einführung zum diesjährigen Ärztetag. Die zurückliegende Corona-Pandemie habe die Frage der Priorisierung von Gesundheitsleistungen „hochgradig“ aktuell gemacht. Beispiele für deren Aktualität und Virulenz seien zudem die Transplantationsmedizin, Engpässe in der Medikamentenversorgung, aber auch die Frage, welche medizinischen Leistungen in die Regelversorgung von Patienten einfließen.
Der patientenrelevante klinische oder medizinischen Nutzen, der sich im Überleben einer schweren Krankheit oder der Gesundung und Verbesserung der Lebensqualität zeige, könne in Konkurrenz zu ganz anders gearteten Kriterien geraten, wenn beispielsweise die Frage vorhandener Kapazitäten – Stichwort: Intensivbetten – und die dadurch entstehende Konkurrenz von Patientengruppen eine Rolle spielen, verdeutlichte der aktuelle Leiter des Erzbistums Paderborn die Brisanz des Themas „Gerechte Gesundheit“. An die Referentin und Referenten sowie die zahlreichen Teilnehmenden richtete Monsignore Dr. Bredeck die Frage: „Welche Faktoren müssen zwingend beachtet werden, damit eine Gleichbehandlung der einzelnen Patienten gewährleistet werden kann? Wie können angesichts der Priorisierung medizinischer Leistungen gerechte Entscheidungen getroffen werden, die die Gleichheit der Menschen wahren?“.