Zum ersten Mal werden beim aktuellen Provinzkapitel neben den Kongregationsmitgliedern zudem Laien dabei sein und beteiligt: „Es sind Menschen, die sich der Kongregation sehr verbunden fühlen und uns in vielen Bereichen unterstützen“, erläutert Schwester Clara. Die Beratungen im Provinzkapitel sind wichtig, denn angesichts der Veränderungen in der Kongregation – immer ältere und weniger Schwestern – berührt alle die Frage: „Was ist heute und hier unser Auftrag?“. „Eine Antwort auf diese in die Zukunft weisende Frage ist nicht leicht, aber ich bin gewiss, dass wir gemeinsam Visionen, Perspektiven und Wege finden werden“, unterstreicht Provinzoberin Schwester Angelika Blochwitz SCC. Was die Provinzoberin zuversichtlich macht? Ausschau zu halten nach Neuem, Wandel und Veränderung wurde der Kongregation quasi von der Gründerin, der seligen Mutter Pauline von Mallinckrodt, in die DNA der Kongregation eingeschrieben: Was mit der Fürsorge für blinde Kinder begann, erweiterte und veränderte sich in den letzten Jahrzehnten hin zum Engagement in Bildung und Seelsorge. Die 175 Jahre des Bestehens der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe sind eine Zeit der Veränderung und des Wandels.
Erzbischof Dr. Bentz: dem Gründungs-Charisma trauen
Bereits bei der Feier des 175-jährigen Bestehens der Kongregation im August 2024 hatte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz betont: „Das Gründungs-Charisma der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe hat auch nach 175 Jahren nichts an Dynamik und Anspruch verloren. Es will in je neuen Zusammenhängen neu gelebt werden.“ Der Paderborner Erzbischof hatte beim Jubiläum dazu aufgerufen, dem von Mutter Pauline gesetzten Ur-Impuls und dem Gründungs-Charisma der Mallinckrodt-Schwestern „Nur die Liebe zählt“ zu trauen: „In den Nöten der sich verändernden Zeiten hat die ‚Liebe‘ angetrieben, zu handeln und konkrete Not zu lindern. Die Liebe und ihre kreative Kraft hat die Schwestern zu allen Zeiten immer neu entdecken lassen, ‚was Not tut‘.“ Es komme darauf an, aus der ursprünglichen Kraft des Anfangs zu leben und darauf zu vertrauen, dass das „Ursprungs-Charisma“ seine Kraft nicht verliert. Erzbischof Dr. Bentz erklärte zum Jubiläum, dass sich dabei allerdings die Art und Weise verändern könne, wie das „Ursprungs-Charisma“ gelebt und vergegenwärtigt wird.