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Erzbistum Paderborn
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© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Religionsunterricht braucht Theologie

Verantwortliche für die Fachschaft Religion von verschiedenen Gymnasien und Gesamtschulen diskutieren und vernetzen sich bei ihrem ersten Treffen / Fortsetzung und Vertiefung erwünscht

35 Verantwortliche für die jeweilige Fachschaft Religion von verschiedenen Gymnasien und Gesamtschulen im Erzbistum Paderborn tauschten sich bei ihrer ersten Zusammenkunft zur Fragestellung „Religionsunterricht ohne Theologie?“ aus. Der Bereich Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn hatte die Fachschaftsvorsitzenden und Experten für den schulischen Religionsunterricht an den Gymnasien und Gesamtschulen im Erzbistum eingeladen, um sich untereinander zu vernetzen und zugleich für die Religionslehrerkolleginnen und -kollegen Anregungen weiterzugeben. Der gemeinsame Austausch sowie die Arbeit an einer konkreten Fragestellung des Religionsunterrichts sei ein Gewinn und mache Lust auf Fortführung und Vertiefung, so das Urteil der Teilnehmenden.

© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn
35 Verantwortliche für die jeweilige Fachschaft Religion von verschiedenen Gymnasien und Gesamtschulen im Erzbistum Paderborn tauschten sich bei ihrer ersten Zusammenkunft zur Fragestellung „Religionsunterricht ohne Theologie?“ aus.

Die Abteilung Religionspädagogik im Bereich Schule und Hochschule des Erzbischöflichen Generalvikariats hatte erstmals die Verantwortlichen für die an allen Gymnasien und Gesamtschulen existierende Fachschaft Katholische Religion in Präsenz eingeladen. Dass beim ersten Treffen 35 Fachschaftsvorsitzende – Religionslehrkräfte beispielsweise aus Arnsberg, Barntrup, Bad Berleburg, Bielefeld, Brakel, Büren, Dortmund, Hagen, Iserlohn, Menden, Paderborn, Schloß Holte-Stukenbrock, Schmallenberg, Steinheim, Unna, Warburg – dabei waren, freut Dr. Stefan Klug als zuständigen Referenten des Erzbistums Paderborn. „Ich bin dankbar, dass sich die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer von ihren schulischen Unterrichtsverpflichtungen lösen und sich für ihre Kolleginnen und Kollegen und deren Religionsunterricht einsetzen und sich fortbilden“, erklärt der Referent für Religionsunterricht an Gymnasien / Gesamtschulen der Abteilung Religionspädagogik. Dass sogar evangelische Kolleginnen und Kollegen am Treffen teilnehmen, unterstreiche die Bedeutung und den Wert der Veranstaltung im Haus Maria Immaculata in Paderborn.

Religionsunterricht und Theologie

Die Schülerinnen und Schüler der Gymnasien und Gesamtschulen, die den Religionsunterricht besuchen, seien zunehmend heterogen sowie kirchen- und konfessionsfern, führte Dr. Stefan Klug ins Thema der Tagung ein. Im schulischen Religionsunterricht würden oft religions- und lebenskundliche Zugänge sowie ethische Themen einen breiten Raum einnehmen. Das sei ein Fakt, der sowohl aus Schüler- als auch aus Religionslehrer-Perspektive zu begründen und absolut berechtigt sei, betonte der Theologe, der auch das Fach Religion am Gymnasium Theodorianum Paderborn unterrichtet. Als Konsequenz wird seit längerem infrage gestellt, dass die Theologie weiterhin als erste Bezugswissenschaft des Religionsunterrichts gilt.

Die teilnehmenden Verantwortlichen der Fachschaft Religion von verschiedenen Gymnasien und Gesamtschulen diskutierten mit Professor Dr. Oliver Reis von der Universität Paderborn und Dr. Dominik Arenz von der Abteilung Religionspädagogik des Erzbistums Köln, welchen Spielraum es für die Theologie in einem zeitgemäßen Religionsunterricht gibt. Die Experten erörterten darüber hinaus, wie es gelingen kann, den Wahrheitsanspruch und zugleich die Relevanz von Religion plausibel zu machen. Zudem wurden die Rolle der Religionslehrkräfte und die von ihnen erwartete theologisch fundierte Positionierung beleuchtet. Auch die Auswahl und Gestaltung von Unterrichtsinhalten wurde unter dem Blickwinkel „Theologie im Religionsunterricht“ von den Experten untersucht.

Stimmen von Teilnehmenden

Lehrerin Stefanie Wahren ist die einzige katholische Religionslehrerin am Gymnasium Barntrup. Die Inhalte der Tagung findet sie inspirierend für ihren Religionsunterricht und sie freut sich, dass das Treffen kommunikativ angelegt ist, ein Austausch mit Kolleginnen und Kollegen möglich ist. Ingrid Illig vom Helmholtz-Gymnasium in Dortmund ist die stellvertretende Vorsitzende der Fachschaft katholische Religion. Sie ist dankbar für die theologischen Impulse für den Religionsunterricht, den sie für ihre Schülerinnen und Schüler spannend und bereichernd machen möchte, indem sie diese noch aktiver einbindet.

Von der Gesamtschule Büren nehmen gleich zwei Fachschaftsvorsitzende Religion an der Tagung teil: Tim Hachmeister ist Vorsitzender der evangelischen Fachschaft und Lena Steindl Vorsitzende der katholischen Fachschaft. Tim Hachmeister schätzt die Begegnung und den persönlichen Austausch sowie die Vernetzung mit anderen. Seine katholische Kollegin Lena Steindl ist dankbar für den wissenschaftlichen Input und den „Methodenkoffer“, denn sie möchte einen Unterricht für ihre Schülerinnen und Schüler gestalten, der ihnen „etwas bringt“. Lehrerin Alexa Schulte ist Vorsitzende der Fachschaft katholische Religion des Gymnasiums Schloß Holte-Stukenbrock. Die vier katholischen Kollegen arbeiten eng mit ihren fünf evangelischen Kollegen zusammen. Alexa Schulte leitet seit acht Jahren die Fachschaft und freut sich über die Praxisrelevanz der Beiträge für die Planung und Durchführung des Religionsunterrichts. „Da nehme ich viel mit und freue mich darauf, den Kolleginnen und Kollegen zu berichten.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Religionspädagogik im Erzbischöflichen Generalvikariat nutzten die Zusammenkunft, um den Religionslehrkräften zahlreiche neue Unterrichtsmaterialien, Lehrwerke und Medien für den schulischen Religionsunterricht zu präsentieren. Zudem stellten sie das umfangreiche Unterstützungsangebot der Abteilung und des Erzbischöflichen Generalvikariates vor.

Religionsunterricht: Zahlen und Fakten

„Religion“ ist an Schulen in Deutschland ein ordentliches Unterrichtsfach. Religionslehrerinnen und -lehrer studieren an staatlichen Universitäten Theologie, um das Fach unterrichten zu können. Im Erzbistum Paderborn – von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet – besuchen rund 185.000 katholische Schülerinnen und Schüler an allen Schulformen den Religionsunterricht, wöchentlich werden 18.500 Stunden katholischer Religionsunterricht an rund 1.550 Schulen von 5.300 katholischen Religionslehrerinnen und Religionslehrern erteilt. An den Gymnasien und Gesamtschulen gibt es in der Regel jeweils zwei, nach der Konfession unterschiedene Fachschaften Religion, in denen die Religionslehrkräfte zusammenarbeiten, sich austauschen und vernetzen.

Im Erzbistum Paderborn gibt es 46 Katholische Schulen in freier Trägerschaft mit 23.600 Schülerinnen und Schülern und 1.900 Lehrerinnen und Lehrern. 20 dieser Katholischen Schulen sind vom Erzbistum Paderborn getragen: 12.200 Schülerinnen und Schülern besuchen diese, sie werden von 900 Lehrkräften unterrichtet. Das Erzbistum Paderborn ist Träger von neun Gymnasien, sieben Realschulen, drei Berufskollegs, einer Grundschule und zwei Bündelschulen (Werl: Gymnasium und Realschule; Brakel: Gymnasium, Realschule, Berufskolleg).

1000 gute Gründe: KAUM ZU GLAUBEN, ABER BAR.

7,3 Prozent seiner Einnahmen gibt das Erzbistum Paderborn für die Aus- und Weiterbildung vor allem junger Menschen aus: Mit 29 Mio. Euro werden die 20 vom Erzbistum getragenen Schulen und Berufskollegs bezuschusst, darüber hinaus erhalten 12 weitere Katholische Schulen im Erzbistum Zuschüsse. Zudem fließen 4,6 Prozent der Einnahmen des Erzbistums Paderborn in Bildungshäuser, die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung sowie weitere Einrichtungen für Wissenschaft und Kultur – insgesamt 18 Mio. Euro. Somit gibt das Erzbistum Paderborn 47 Mio. Euro für Schule und Bildung aus: „KAUM ZU GLAUBEN, ABER BAR.“.

Das Erzbistum Paderborn hat im Sommer 2022 seine Initiative „1000 gute Gründe“ gestartet, eine Initiative für Glaube, Kirche und Engagement im Erzbistum Paderborn: „Für unseren Glauben, unsere Kirche und für unser Engagement sprechen 1000 gute Gründe. Und noch viele mehr. Es ist Zeit, von ihnen zu erzählen! Ohne etwas zu verschweigen oder schön zu reden. Sondern, indem wir auch das Gute wieder zur Sprache bringen und sichtbar machen, wie lebenswert und vielfältig unser katholisches Glaubensleben ist. In einer einladenden, konstruktiven Haltung möchten wir mit Menschen ins Gespräch kommen.“

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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