Die jungen Erwachsenen – hier Inga Bolte – empfingen die Firmung durch Weihbischof Matthias König.pdp / Ronald Pfaff„Als Jugendliche wollte ich nicht nur einfach in der Gruppendynamik mitmachen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, mich für die Firmung zu entscheiden“, blickt Inga Bolte zurück. Heute ist sie 32 Jahre jung und gehört zu den fünf jungen Erwachsenen, die am Mittwochabend in der Marktkirche das Sakrament der Firmung empfangen durften. „Jetzt ist der Gedanke in mir gewachsen und der Weg zur Firmung war eine feste, eigene Entscheidung. Es ist der richtige Zeitpunkt.“
Die Lippstädterin hat sich im Sommer der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Paderborn angeschlossen. „Ich habe dort erst ein Praktikum gemacht, dann eine gute Gemeinschaft erfahren“, berichtet Inga Bolte, die an der Universität Paderborn komparative Theologie und Erziehungswissenschaft studiert. Als Jugendliche habe sie frei entscheiden können, als die altersgemäßen Firmtermine anstanden. Damals sei sie nicht „bereit“ gewesen. Erst in der Gemeinschaft der KHG habe sie das Evangelium neu erfahren und erkannt, dass die Botschaft Jesu für jeden Menschen etwas in sich trägt. „Dadurch habe ich die Bereitschaft entwickelt, mich von Gott auch ausprobieren zu lassen“, erkennt Inga Bolte und entschied sich für die Firmung.
Ihre beste Freundin – und zugleich eine ganz frühe Schulfreundin – stand ihr in der Vorbereitung als Firmpatin zur Seite und war ihr immer eine ganz persönliche Beraterin. „Daraus ist sogar eine gemeinsame Fahrt nach Lourdes gewachsen“, freut sich Inga Bolte über die Entwicklung, die am Mittwoch mit der Firmung endete.
Nach der Firmung stellten sich die fünf jungen Erwachsenen mit Weihbischof König, Studierendenpfarrer Dr. Petrat und den Gästen aus der Ukraine zum gemeinsamen Foto.pdp / Ronald PfaffBegleitet wurden sie und die vier weiteren Firmbewerber der Katholischen Hochschulgemeinde auf ihrem Weg von den Firmkatecheten Tamara Schroer, Simone Wiedeking und Hans-Bodo Markus (Mentorat für Lehramtsstudierende an der Uni Paderborn). „Vor gut drei Wochen haben wir uns im Benediktinerkloster Herstelle an zwei Tagen intensiv mit unserer ganz persönlichen Glaubensgeschichte auseinandergesetzt“, berichtet Hans-Bodo Markus. Dabei sei deutlich geworden, dass es ganz unterschiedliche Momente im Leben der Firmbewerber – 3 Frauen und 2 Männer – gegeben hat, in denen sie spüren konnten, dass Gott einen bestimmten Weg mit ihnen im Leben vorhat. Die vier großen Glaubensthemen (Gott Vater, Sohn, Heiliger Geister und Kirche) standen im Mittelpunkt der Reflexion, an der am Ende ein klares „Ja“ zur Firmung stand.
So freute sich Studierendenpfarrer Dr. Nils Petrat besonders, Weihbischof Matthias König begrüßen zu können, der das Firmsakrament in der Marktkirche spendete. Er sei immer sehr angetan, wenn junge Leute so etwas erlebt und sich dann zu einem späteren Zeitpunkt mit neuen Einsichten zu diesem Schritt noch entschieden hätten, so König. In einem alten Hit von Klaus Lage heiße es „Es hat Zoom gemacht“. Und wenn es dann „Zoom“ gemacht habe, sei oft keine Mühe zu groß, um sich einzusetzen. Dann komme die Initialzündung, wie auch beispielhaft in der Bibel der Wandel des Apostel Paulus oder von Samson im Buch der Richter geschildert werden.
Mit einem Bild aus der Weber-Sprache machte Weihbischof König den Firmbewerbern Mut. „Gott bestimmt den Einschuss deiner Tage. Einschüsse in das Web-Muster des Glaubens.“ Bei der Firmung in der Marktkirche begleiteten Weihbischof König vier Gäste aus der Ukraine. Josef Milan, Weihbischof der griechisch-katholischen Erzeparchie Kiew, sowie drei Priester konzelebrierten die Firmfeier mit und setzten mit einem landesüblichen Friedensgruss einen musikalisch imposanten Schlusspunkt.