Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine in einer selbst proklamierten ‚militärischen Spezialoperation‘. Von mehreren Positionen aus sind russische Invasionstruppen in die Ukraine einmarschiert. Damit erreichte der bereits einige Jahre auch mit Waffen geführte Konflikt eine völlig neue Dimension. Der Ausbruch des Krieges wurde in Deutschland und vielen anderen Ländern als ‚Zeitenwende‘ aufgefasst: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mussten sich neuen Realitäten stellen und mit globalen Folgen des nun militärisch geführten Konflikts umzugehen lernen.
Etwa ein Jahr nach dem Beginn des Krieges werden bei dieser Tagung seine Hintergründe, der bisherige Verlauf, Begleitumstände und Folgen erörtert. Wo liegen die Ursachen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine? Wie wird die Ukraine in Deutschland wahrgenommen, und was wird dabei übersehen? Warum ist es der Diplomatie trotz zahlreicher Versuche und Warnungen nicht gelungen, die alles umfassende militärische Auseinandersetzung zu verhindern? Welche Allianzen haben sich gebildet, und welche Interessen stehen hinter den aktiven wie passiven Protagonisten des Krieges? Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die gegenwärtigen und möglichen künftigen Konsequenzen des Krieges für Deutschland und auf seine Außenwahrnehmung in der Welt gelegt.
Renommierte Referierende
Dr. Manfred Sapper
ist Politikwissenschaftler, der über die Auswirkungen des Afghanistankriegs auf die Sowjetgesellschaft promovierte. Zeitweise als Kommunalpolitiker und Umweltaktivist tätig, leitet er seit 2002 als Chefredakteur die Zeitschrift „Osteuropa“ in Berlin. Als gefragter Analyst, Autor und Gesprächspartner begleitet er den russischen Krieg in der Ukraine durch zahlreiche Veröffentlichungen in diversen deutschen und ausländischen Medien.
Prof. Dr. Thomas Bremer
war Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde. Von 1999 bis 2022 lehrte und forschte er als Professor für Ostkirchenkunde, Ökumene und Friedensforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die orthodoxen Kirchen in Osteuropa und auf dem Balkan.
Elmar Brok
war von 1980 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments, wo er über mehrere Jahre das Amt des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses bekleidete. Im Auftrag des EP begleitete er jahrelang die Entwicklungen in der Ukraine und setzte sich für die Entwicklung und Stärkung demokratischer Strukturen des Landes ein. Er nahm an zahlreichen Verhandlungen zur politischen und wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes sowie zur Deeskalation der bewaffneten Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine teil.
Nataliya Pryhornytska
stammt aus Dubno im Westen der Ukraine und lebt in Berlin. Sie hat Politikwissenschaft und Osteuropastudien an den Universitäten in Rostock und in Berlin studiert und ist heute als Politikwissenschaftlerin und Aktivistin bei zahlreichen Projekten in und zu der Ukraine tätig. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied der Allianz ukrainischer Organisationen, die sich um die humanitären Hilfen für geflüchtete Ukrainer bemühen, Transporte von Hilfsgütern in die Ukraine organisieren und sich für die Sichtbarmachung der Ukraine in Deutschland stark machen.
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DIE HEGGE
Christliches Bildungswerk
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