Der Blick auf Klima, Weltbevölkerung, Infrastrukturen und Energieversorgung sei kein absurdes Gedankenspiel oder Problem eines fiktiven Raums, „sondern unseres in einer konkreten Region“, machte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB auf dringliche Fragen der Zeit aufmerksam. Er forderte im traditionellen Gottesdienst zum „Tag des Landvolk“ im Hohen Dom zu Paderborn am Dienstag, 26. Juli 2022, dazu auf, die Worte der Lesung ernst zu nehmen: „Seid gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes“ (1. Petrus 4,7-11)
Das Motto des Libori-Festes „aufatmen“ hat für die Gäste der Landvolkkundgebung noch eine eigene Bedeutung. Denn nach der Corona-Pause können die Veranstaltungen für die Christinnen und Christen aus den ländlichen Regionen des Erzbistums am traditionellen Dienstag wieder komplett stattfinden. Dem Pontifikalamt im Hohen Dom mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB am Vormittag folgte am Nachmittag im Schützenhof die Kundgebung mit Festredner Dr. Johannes Hahn. Der Österreicher ist seit 2019 EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung in Brüssel. In dieser Funktion ist er auch für die EU-Haushaltsmittel des Agrarbereichs zuständig.
„Last am Schrein des Liborius ablegen“
„In solchen Zeiten von dauernder Veränderung braucht man Mitstreiter und Orientierung. Darum ist es sicher gut, sich des eigenen Fundamentes zu vergewissern, zu danken, für alles was gelingt und möglich ist und sich zugleich die Last einen Moment von den Schultern nehmen zu lassen“, lud Weihbischof Dominicus im Gottesdienst zu einem Moment des Aufatmens ein: „Er möchte Sie ermutigen, Ihre Last hier am Schrein des Liborius abzulegen. Durchzuatmen, um neue Kräfte für die anstehenden Herausforderungen zu sammeln.“
Die Weltlage fordere, so der Weihbischof, immer dringlicher auf, die eigene Wirtschaftsweise und das Konsumverhalten konsequent darauf auszurichten, dass die Ernährungssicherheit nicht gefährdet sei und Gottes Schöpfung nachhaltig bewahrt werde: weltweit und regional. „Dazu braucht es gute Verwalter; dazu braucht es Sie und Ihr Engagement für die Schöpfung Gottes; es braucht Sie und ihren solidarischen Blick auf die Gemeinschaft. Wir können darauf vertrauen, dass Gott an unserer Seite steht und uns aufatmen lässt. In diesem Sinne können Sie an Ihrem Platz gute Verwalter sein, wohl wissend, dass sein Segen auf Ihnen und Ihrem Handeln liegt“, richtete sich Weihbischof Dominicus an die Besucherinnen und Besucher des Landvolks.