„Die älteren Gemeindemitglieder erinnern sich noch an die Einführung des Pfarrgemeinderates, jetzt sprechen wir über mehr Synodalität.“ Auch dafür möchte sich Pfarrer Hojenski einsetzen: „Ich halte es für sehr wichtig, dass die Synodalität die bisherigen Strukturen der Kirche ergänzt.“ Deutlich müsse jedoch werden, dass es nicht nur um Bischofskonferenz und Zentralkomitee der Katholiken gehe, sondern eine breite Repräsentanz erreicht werde. In seiner Gemeinde gibt er dem Pfarrgemeinderat schon länger die Zusage, dass er sich an alle Entscheidungen des Gremiums gebunden fühlt. Für die Zukunft hoffe er unter anderem auf eine Zusammenführung von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat.
Ein ähnliches Fazit zieht auch Dr. Michael Bredeck, der die Synodalversammlung wie viele andere per Livestream verfolgt hat. Der diözesane Ansprechpartner für den Synodalen Weg erinnert an die Entscheidung des Erzbischofs, dass sich die diözesanen Gremien und natürlich auch viele andere, zum Beispiel in den Pastoralen Räumen, mit den verabschiedeten Texten befassen sollen. „Es ist wichtig, diese Texte jetzt mit den Menschen im Erzbistum zu teilen und zu bearbeiten. Die theologische und die praktische Argumentation sollen und können sich so verbreiten. Der Synodale Weg argumentiert theologisch und das ist auch notwendig für wirkliche Veränderungen in der Kirche.“
Diözesaner Weg 2030+ wird Inhalte aufgreifen
Hier hofft Dr. Bredeck auch auf eine Verknüpfung mit dem „Diözesanen Weg 2030+“ , dessen Themen in Teilen nahe bei denen des Synodalen Weges liegen. „Gerade jene, die dem Synodalen Weg kritisch gegenüber stehen, sollten sich jetzt die verabschiedeten Texte anschauen, denn sie werden sowohl die Entwicklung des Erzbistums wie die der katholischen Kirche in Deutschland in den nächsten Jahren mitprägen“, erklärt der Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalviakriat. „Wie Synodalität konkret praktiziert werden kann und was sie von einfachen Diskussionen und reinen Mehrheitsentscheidungen unterscheidet, das wird auch in unserem Erzbistum ein Entwicklungs-Schwerpunkt sein. Vieles davon ist im Zukunftsbild von 2014 bereits angelegt“, so Dr. Bredeck. Auch der Bericht des Erzbistums für die Weltbischofssynode enthalte schon viele konkrete Aussagen. „Insgesamt stehen wir aber noch eher am Anfang eines wirklich synodalen Miteinanders.“ Dabei müssten sich alle bewegen und zulassen, einander zu hören, versuchen zu wollen, auch andere Positionen verstehen zu wollen. „Die Debatten auf der Synodalversammlung in Frankfurt haben gezeigt, dass sich Synodalität auch in Krisen bewähren kann.“
Der Synodale Weg in Deutschland geht weiter mit der fünften Synodalversammlung vom 9. bis 11. März 2023. Und auch bis zur nächsten Synodalversammlung wird weiter gearbeitet. So kündigte die Bischofskonferenz bereits an, dass in der Herbst-Vollversammlung die Synodalversammlung reflektiert wird und wie mit den Texten weiter gearbeitet werden kann. Dazu gehöre auch die Vorbereitung der Ad-limina-Besuche der deutschen Bischöfe in Rom im November.