Offener Diskurs eröffnet neue Perspektiven
Offenbar sei das Thema in Gesellschaft und Politik angekommen, stellte die Diözesanbaumeisterin fest. „Hoffentlich entwickelt sich daraus nun ein weiterer Austausch. Es ist wichtig, über die notwendigen Anpassungen gesamtgesellschaftlich ins Gespräch zu kommen.“ Im Austausch verschiedener Standpunkte eröffneten sich neue Perspektiven. Nur sie führten zu möglichen Lösungsansätzen, wie unter veränderten Bedingungen die kirchlichen Immobilien vor Ort sinnvoll und effizient genutzt werden können. „Darüber kann nie genug diskutiert werden.“
Zwar könnten örtliche Gegebenheiten unterschiedlich sein. Doch der offene Diskurs gehe alle in gleicher Weise etwas an. Einen Anstoß gebe und einen Anreiz setze dazu auch die bistumseigene Immobilienstrategie. Die Entscheidungen lägen aber immer bei den Kirchengemeinden vor Ort. „Sie wissen am besten, was ihnen und ihrem Umfeld möglich und in Zukunft wichtig ist“, betonte Diözesanbaumeisterin Matery-Meding. Vieles sei möglich. Vorschläge und Ideen gäbe es inzwischen auch eine ganze Menge. Dazu gehöre zum Beispiel das Nachdenken über eine gesellschaftliche Nachnutzung nichtbenötigter Kirchengebäude.
Gebäude „im Dienst der Gesellschaft“ vorgesehen
„Für Kirchengemeinden kann das tatsächlich eine Chance sein, ihre ungenutzten Gebäude in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Diese Möglichkeit ist in der Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn sogar ausdrücklich vorgesehen“, unterstrich die Architektin. Wichtig bleibe dann grundsätzlich die Klärung, wer zukünftig die Betreiberverantwortung, die Betriebskosten und die Bauunterhaltung trägt.
„Sind diese Fragen geklärt, steht einer öffentlichen, gegebenenfalls multi- beziehungsweise polyfunktionalen Nutzung im Grunde nichts im Wege.“ Wünschenswert sei es vor allem, „wenn im Sinne der kirchlichen Grundvollzüge die weitere Nutzung einstiger Kirchenimmobilien dann wirklich im Dienst gelebter Gesellschaft oder im Dienst am Nächsten stehen würde.“ Zu den kirchlichen Grundvollzügen zählen der Dienst am Menschen, das christliche Zeugnis in der Welt, Gottesdienst und Verkündigung des Evangeliums sowie das verbindende Leben in Gemeinschaft aller Menschen.