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Erzbistum Paderborn
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„Und irgendwann ist alles eine Geschichte am Lagerfeuer“

Auf eine Kaffeelänge mit Christin Gantenbrinker

Auf eine Kaffeelänge mit Christin Gantenbrinker

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Vorgabe des Meetings: Die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Dieses Mal haben wir uns mit Christin Gantenbrinker, Mitglied des Vorstands der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (dpsg) des Diözesanverbands Paderborn, getroffen.

Man könnte fast sagen, Papst Franziskus ist schuld, dass Christin Gantenbrinker nun seit rund zwei Jahren Mitglied im Vorstand der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (dpsg) ist. Wie das sein kann? Als ihre Vorgängerin im Vorstand sie angesprochen habe, ob sie sich nicht vorstellen könnte, ihren Posten zu übernehmen, konnte sich Gantenbrinker das eigentlich so gar nicht vorstellen. „Es erfordert so viel Zeit und Motivation, dieses Amt auszuführen, ich war mir nicht sicher, ob ich bereit dazu bin, diese Energie zu investieren“, erläutert sie.

Kurz darauf sei sie mit ihrem heutigen Mann im Kino gewesen, um die Dokumentation „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ zu sehen. „Ich bin aus dem Kino gekommen, ganz beeindruckt von dem Film und dem Menschen Franziskus und habe plötzlich gedacht, vielleicht ist das Ganze doch etwas für dich“ und so kam sie ins Nachdenken. „Ich hätte eine Stimme, die gehört wird, eine verantwortungsvolle Rolle und könnte den Kindern und Jugendlichen etwas vom dem mit auf den Weg geben, was für mich in meiner Jugend so unglaublich stärkend und wertvoll gewesen ist.“ Und so hat sie sich aufstellen lassen und ist nun bis 2021 in den Vorstand gewählt – und das alles, mit ein bisschen indirektem Einfluss unseres Papstes Franziskus.

Im Herzstück des DPSG Diözesanverbandes Paderborn, im Diözesanzentrum in Rüthen, haben wir Christin Gantenbrinker getroffen. "Hier kommt alles zusammen", sagt sie. "Hier entstehen neue, gemeinsame Erinnerungen, mit denen wir gestärkt in unseren Alltag zurückkehren." Foto: Lena Jordan

Ruhe und Kraft in der Natur schöpfen

Seit mittlerweile 17 Jahren ist Christin Gantenbrinker Pfadfinderin und das aus voller Überzeugung: „Pfadfinderin zu sein ist für mich nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung. Sobald ich die Kluft anziehe, bin ich nur noch Pfadfinderin und kann alles, was mich in meinem Alltag oder im Job bedrückt, hinter mir lassen und finde Ruhe und Kraft in der Natur.“ Dank der vielen Jahre bei der dpsg könne sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, der ihr schon in vielen schwierigen Situationen geholfen habe. „Ich habe schon so oft gespürt, dass, egal wie groß das Unwetter auch scheinen mag, es immer einen Weg hinaus gibt und mich die Situation gestärkt hat weitergehen lassen.“

Ganz besonders deutlich ist ihr dies schon des Öfteren auf den pfadfindertypischen Hikes geworden. Auf den zwei- bis dreitägigen Trips, auf denen man sich auf nichts mehr als den gepackten Rucksack und die Unterstützung der Gruppe verlassen könne, komme man immer wieder an seine eigenen Grenzen. „Ich erinnere mich zum Beispiel noch ganz genau an einen Hike, bei dem wir nicht schnell genug unterwegs waren und am Abend keinen geöffneten Supermarkt mehr gefunden haben.“

Sie habe die gesamte Gruppe schon mit knurrenden Mägen am Lagerfeuer sitzen sehen, als sie an einem Haus vorbeigekommen und zufällig mit dem Besitzer ins Gespräch gekommen seien. „Als er hörte, dass wir Pfadfinder sind, meinte er plötzlich, er habe noch eine XXL-Gulaschdose im Keller, die für ihn alleine viel zu groß sei und deshalb schon lange dort stünde. Wir hatten überhaupt nicht erwähnt, dass wir kein Essen für den Abend hatten und plötzlich war unsere Sorge hungrig ins Bett gehen zu müssen, in Luft aufgelöst.“

Gottvertrauen geht immer mit

Begegnungen wie solche, zeigen Christin Gantenbrinker immer wieder aufs Neue, dass sie im Leben nie alleine sei und immer eine höhere Kraft mitginge. „Ich fühle mich in solchen Situationen durchs Leben getragen und spüre, dass da mehr ist. Für mich ist es Gottvertrauen, das mich auf meinem Weg stärkt und stützt. Und irgendwann ist auch die schwierigste und auswegloseste Situation eine spannende Geschichte, die wir uns noch in einigen Jahren am Lagerfeuer erzählen.“

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