Die Schule ist den Ursulinen in die Wiege gelegt. Gegründet wurde der Orden 1535 von der heiligen Angela Merici im norditalienischen Brescia. Als Kind hatte sich die Patriziertochter selbst das Lesen beigebracht, ihr weiteres Wirken galt der Ausbildung von Mädchen. „Mit Angela Merici nahm die Schulbildung für Mädchen ihren Anfang“, führt Schwester Oberin Hildegard aus, die seit 2009 dem Ursulinenkonvent in Werl vorsteht. „Zwar hatte es schon im Mittelalter einige wenige hochgebildete Frauen gegeben. Aber der Gedanke, dass alle Mädchen ein Anrecht auf den Besuch einer Schule haben, kam erstmals in der Renaissance durch Angela Merici auf. Das war richtungsweisend und wirkt bis heute fort.“
Richtungsweisendes erbringen
Nach dem Vorbild ihrer Ordensgründerin Angela Merici erbrachten auch die Ursulinen in Werl Richtungsweisendes. 1888 kamen fünf Schwestern aus dem niederländischen Nimwegen nach Werl, wo sie eine „Höhere Mädchenschule“ aufbauten und schon im darauffolgenden Jahr ein Internat eröffneten. Im Lauf der Zeit nahm die Zahl der Schülerinnen immer weiter zu, sodass die Ursulinen mehrere Großbauten in Auftrag gaben. Mit dem wachsenden Schulbetrieb stieg über lange Zeit hinweg auch die Zahl der Ordensschwestern. Auf dem Höhepunkt lebten 73 Ursulinen in Werl, insgesamt waren 134 Schwestern über die ganze Zeit im Kloster. Als Schwester Hildegard 1978 in den Orden eintrat, zählte der Konvent in Werl noch 50 Klosterfrauen. Heute gibt es dort nur noch neun Ursulinen – zu wenige, um den Schulbetrieb, der seit der Einführung der Koedukation im Jahr 1986 auch Jungen offensteht, zu verwalten. Daher hat das Erzbistum Paderborn seit einiger Zeit die Schulverwaltung übernommen, die Schulleitung liegt ebenfalls in weltlicher Hand.