Not sehen und handeln – das ist für Doratea Erkeling und die ehrenamtlich Aktiven der Caritas-Konferenz (CKD) von Hohenlimburg in Hagen nicht nur ein Spruch, sondern gelebte Realität. Die Vorsitzende der Caritas-Gruppe war direkt nach der Flutnacht vom 14. Juli 2021 unter der Ersten, die den Betroffenen vor Ort geholfen haben. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Erika Hankeln organisierte Doratea Erkeling die Hilfsaktionen der Ehrenamtlichen, bei denen auch Pfadfindende und Messdienende anpackten: von der Bergung und Entsorgung von zerstörtem Hausrat, über die Verpflegung von Helfenden und Betroffenen bis hin zur Verteilung von Soforthilfen waren sie immer nah an den Menschen.
Finanziert wurde diese Unterstützung unter anderem aus Spenden, zu denen die Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn aufgerufen hatten. „Die Spendenbereitschaft nach der Flut war hoch, die Zuwendungen kamen aus dem gesamten Bistum und darüber hinaus, von anderen CKD-Gruppen, aber auch von vielen Einzelpersonen oder Pfarreien,“ erinnert sich Benedikt Blank, CKD-Referent im Diözesanverband Paderborn. Über 80.000 Euro kamen so zusammen, die an örtliche Caritas-Konferenzen verteilt wurden.
Finanzielle und seelsorgerische Hilfe
Die Caritas-Ehrenamtlichen kennen durch ihr jahrelanges Engagement vor Ort die Menschen und ihre Nöte besser als viele andere. Sie hatten zu den Betroffenen der Flut von Anfang an einen guten Draht und waren Vertrauenspersonen. Zugleich verstanden sie sich als deren Sprachrohr gegenüber den Kommunen. „In der Situation nach der Flutkatastrophe waren niederschwellige Hilfsangebote besonders wichtig. Viele Menschen hatten eine hohe Hemmschwelle, Hilfebüros aufzusuchen und Anträge auszufüllen. Neben der finanziellen Unterstützung war der seelsorgerische Aspekt entscheidend,“ so Doratea Erkeling. Der Einsatz der Caritas-Konferenz von Hohenlimburg stärkte auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Betroffenen. „Wir von der CKD hatten kurz vor Weihnachten angeregt, an einer besonders stark von der Unwetter-Katastrophe getroffenen Straße einen Weihnachtsbaum aufstellen zu lassen. Den Baum spendete eine Gärtnerei, zusammen mit Anwohner*innen haben wir ihn geschmückt und kleine Geschenke dazugelegt. Ein selbst von der Flut betroffener Schreiner hat daraufhin eine Krippe gebaut. Und dann kam ein Mädchen aus der Nachbarschaft und legte ihre Puppe als Jesuskind hinein. Von solchen positiven Erlebnissen erzähle ich heute noch gern,“ sagt Doratea Erkeling.