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Erzbistum Paderborn
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Vom Christkönig- und Weihnachts-Wunder

Weihnachtsbrief von Pater Hans-Joachim Lohre aus Hövelhof nach Ende seiner einjährigen Entführung berührt Weihbischof Matthias König

Dankbar und erleichtert fühlte sich Weihbischof Matthias König, als am Abend des 27. Novembers 2023 das Auswärtige Amt die Freilassung von Pater Hans-Joachim Lohre bekannt gab: Nach mehr als einem Jahr in Gefangenschaft einer islamistischen Gruppe kehrte der aus Hövelhof im Erzbistum Paderborn stammende Ordens-Geistliche aus Mali zurück in seine Heimat. „Berührt und bewegt“ habe ihn der Weihnachtsbrief des freigelassenen Geistlichen, den dieser jetzt an Weggefährten verschickt hat, erklärt Weihbischof Matthias König, der im Erzbistum Paderborn verantwortlich ist für die Aufgaben der Weltkirche und Weltmission sowie für Institute des geweihten Lebens und für Gesellschaften des apostolischen Lebens.

„Pater Ha-Jo Lohre überschreibt seine Nachricht mit dem Begriff ‚Weihnachts-Wunder‘, spricht dann aber von einen ‚Christkönig-Wunder‘, denn am Christkönigfest wurde er freigelassen“, erläutert Weihbischof König. „Mit ihm, seinen Angehörigen, seinen Ordensbrüdern und den zahllosen Menschen, die für ihn gebetet haben, bin ich dankbar für seine Freilassung und Rückkehr. Möge Gott ihm weiterhin ein treuer Weggefährte sein, der ihn und seine Arbeit segnet. Ich danke ihm für sein Glaubenszeugnis.“

Weihnachtsbrief: Christkönig

Pater Hans-Joachim Lohre schreibt in seinem Weihnachtsbrief: „Als man mir im November 2023 sagte: ‚partir Allemagne‘ – ‚nach Deutschland fahren‘ – fühlte ich mehr ungläubige Überraschung als Freude … das ist doch unmöglich! Nicht einmal ein Jahr war ich in den Händen des JNIM („Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime“), die sich zu Al-Qaida bekennt … sollte das Wunder wahr werden?

Tatsächlich hatte ich am 20 November, dem Christkönigfest 2022, gedacht, als mir klar wurde, dass ich Opfer einer islamistischen Entführung geworden war: ‚Na ja, da weiß ich ja, wo ich die nächsten sechs Jahre verbringen werde, vielleicht drei, wenn ich Glück habe, aber eher vier bis fünf Jahre, das scheint so der Durchschnitt zu sein, auf jeden Fall ein Minimum von zwei Jahren, und ein Jahr, das wäre das reinste Wunder.‘ Nun glaube ich ja fest daran, dass Gott auch heute noch Wunder wirkt – meistens durch andere Menschen – aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass Gott für mich ein Wunder wirken würde.

Dieses Jahr in der Wüste Malis, vom Christkönigfest 2022 bis zum Christkönigfest 2023, hat mich erfahren lassen, dass Gott Tag für Tag für mich Wunder wirkte: Verschonung von Krankheiten (wie Zahnschmerzen!), von schlechter Behandlung, vor Schlangen und Skorpionen (,die ich rechtzeitig entdeckte, bevor sie mir schaden konnten), immer ausreichend Wasser und Nahrung.

Das größte Wunder jedoch war für mich, 368 dieser 371 Tage, im Gebet, in tiefem inneren Frieden und im Bewusstsein der Gegenwart Gottes zu leben! Und ich bin mir absolut sicher, dass ich dieses ausschließlich den Gebeten vieler tausender Menschen, Christen wie Muslimen in Mali und auf der ganzen Welt, verdanke.

Liebe Freundinnen und Freunde, wenn ich an dieses Jahr in der Wüste denke, kommen mir so viele Situationen und (Gottes)Erfahrungen in den Sinn, vieles ist noch durcheinander und ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, bevor ich das Erlebte in Worte fassen kann.

Von ganzem Herzen danke ich einem jeden für sein Gebet für mich, für meine Familie, für die Afrikamissionare und die Menschen in Mali. Ich wünsche Euch, dass auch für Euch das „Weihnachtswunder“ wahr wird, und ihr Gottes Liebe und Gegenwart spürbar in Eurem Leben erfahrt.“

Zur Person

Pater Hans-Joachim Lohre kommt aus Hövelhof im Erzbistum Paderborn. Am 20. November 2022 wurde er in Mali entführt und insgesamt ein Jahr und sechs Tage von islamistischen Geiselnehmern gefangen gehalten. Er ist Ordens-Geistlicher, Mitglied der Gemeinschaft der Afrikamissionare „Weiße Väter“. Seit mehr als 30 Jahre wirkte er in Mali und setzte sich dort für den christlich-islamischen Dialog ein. Pater Lohre unterrichtete am Institut für christlich-islamische Bildung in Bamako.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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