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Erzbistum Paderborn
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© Sankt-Ursula-Gymnasium / Bette

Von und mit fleißigen Bienen lernen

Bienen-Projekte an Schulen in Trägerschaft des Erzbistums sensibilisieren für Bewahrung der Schöpfung

Das Summen und Brummen von Bienen spielt an den vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen in Bad Driburg, Hagen, Neheim und Paderborn eine besondere Rolle: Schülerinnen und Schüler übernehmen hier Verantwortung für Bienenvölker. Sie setzen sich sowohl im Unterricht als auch in ihrer Freizeit für Bienen ein und lernen so nicht nur etwas über das Leben von Bienen, sondern auch über die Bewahrung der Schöpfung und nachhaltiges Handeln. Dompropst Monsignore Joachim Göbel ist als Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat stolz, dass auf diese Weise an den Schulen „von und mit fleißigen Bienen“ gelernt wird. „Mit den Schul-Bienen werden wir unserer Verantwortung für die Schöpfung gerecht. Das Engagement für Umwelt und Bildung steht uns als Kirche gut zu Gesicht.“

© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn
Die Bienen-Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium St. Michael in Paderborn wurde von Lehrerin Tanja Patryjas gegründet. Sie ist selbst Imkerin möchte Schülerinnen und Schülern für Bienen und ihren großen Stellenwert für uns und unsere Umwelt sensibilisieren.

„Ich freue mich sehr, dass an einigen unserer insgesamt 20 Schulen das Summen und Brummen von Bienen ‚zum guten Ton‘ gehört“, betont Dompropst Göbel. Ihm sind die fleißigen Insekten aus seiner eigenen Arbeitsumgebung vertraut: 600.000 Bienen sind rund um den Paderborner Dom im Einsatz. Der Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Generalvikariat betrachtet deshalb die Projekte Mensch.Bienen.Natur am St.-Ursula-Gymnasium in Neheim, die „Schul-Bienen“ der Hildegardisschule in Hagen, den „Bienengarten“ des Gymnasiums St. Xaver in Bad Driburg sowie die Bienen-Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium St. Michael in Paderborn mit besonderem Interesse. All diese Bienen-Projekte gehören zum Bildungsangebot der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen.

Mensch.Biene.Natur am St.-Ursula-Gymnasium in Neheim

Am St.-Ursula-Gymnasium in Neheim pflegen und erforschen im Projekt Mensch.Biene.Natur seit Sommer 2019 16 Schülerinnen und Schüler drei Bienenvölker. „Wir möchten unseren Schülern mit unserem Bienen-Projekt einen motivierenden und verantwortungsvollen Zugang zur Natur und zu Themen der Nachhaltigkeit ermöglichen. Der Zugang soll stark handlungsorientiert sein und den Jugendlichen zugleich das Thema ‚Bewahrung der Schöpfung‘ praktisch nahebringen“, erklärt Lehrer Dr. Julian Bette. „Die Honigbiene ist dabei als ‚Türöffner‘ zum Verständnis der Komplexität der Schöpfung hervorragend geeignet“, erläutert der Biologielehrer, der zusammen mit seinem Kollegen Wilfried Budde das Projekt leitet. Wilfried Budde ist auch Hobby-Imker.

Das Bienenjahr am St.-Ursula-Gymnasium in Neheim ist – wie für jeden Imker – arbeitsintensiv: Im Frühjahr startet die Bienenpflege, die Wintervorräte werden überprüft und die Bienenstöcke beim Anwachsen des Volkes erweitert. Highlight für alle Beteiligten sind die Honigernten am Ende des Frühjahrs und im Sommer: Um bei der Ernte der Sommertracht mitzuhelfen, kommen die Schülerinnen und Schüler sogar in den Ferien in die Schule und verschieben den ein oder anderen Ausflug, freut sich Lehrer Dr. Bette. Beim Schleudern und Abfüllen des geernteten Honigs werde konzentriert gearbeitet, damit das „flüssige Gold“ im Herbst in der Schule angeboten werden kann. Im ruhigen Winterhalbjahr stehen die Beschäftigung mit der Biologie der Biene und ihre Bedeutung für die Umwelt auf dem Programm.

Das aktuellste Teilprojekt von Mensch.Natur.Biene am St.-Ursula-Gymnasium in Neheim ist ein digitaler Bienenstock, der mit einer digitalen Waage, Temperaturfühlern sowie Webcams ausgestattet ist und für jeden einsehbar die Daten überträgt. „Dies ermöglicht es den Jugendlichen, den Bienenstaat näher zu erforschen, und als Lehrer können wir die Biene noch besser in den Unterricht einbinden“, erläutert Dr. Bette.

Das Projekt Mensch.Bienen.Natur habe eine große Resonanz in der Schulgemeinschaft des vom Erzbistum Paderborn getragenen Gymnasiums in Neheim hervorgerufen, freut sich Dr. Bette. „Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleitung und Schulverwaltung, aber auch befreundete Imker und das Erzbistum Paderborn als Schulträger unterstützen uns.“ Auch in der Öffentlichkeit kommt das Projekt an: Mensch.Bienen.Natur wurde im Jahr 2020 mit dem ersten Platz beim Umwelt- und Klimapreis der Stadt Arnsberg ausgezeichnet.

„Schul-Bienen“ der Hildegardisschule in Hagen

Jedes Jahr melden sich 30 Schülerinnen und Schüler der fünften bis neunten Klassen des Hildegardis-Gymnasiums in Hagen, um ein „Bienen-Jahr“ in der ökologischen und nachhaltigen Imkerei der „Hilde“ zu absolvieren. Durch die seit neun Jahren existierende Arbeitsgemeinschaft werden von den Schülern sechs Bienenvölker betreut. Lehrerin Uta Roelfing freut sich als Projektleiterin für die Schul-Bienen, dass es auch an der Hildegardisschule einen digitalen Bienenstock gibt, der direkt vor dem Biologie-Raum steht.

„Wir gestalten das Umfeld der Bienenstöcke möglichst bienenfreundlich, indem wir freie Flächen auf dem Schulgelände für unsere Bienen und Wildbienen anlegen und pflegen“, sagt Roelfing. Im Jahr 2020 habe die Umwelt-AG der Hildegardisschule ein großes Insektenhotel für Wildbienen und eine Kräuterspirale errichtet. Roelfing erinnert auch an die Namenspatronin der Hildegardisschule in Hagen: „Die heilige Hildegard von Bingen weist in ihren Schriften immer wieder auf die heilende Wirkung von Bienenhonig, das so genannte ‚Hildegard-Gold‘, auch in Verbindung mit heimischen Kräutern hin. Hier liegt ein weiteres spannendes Betätigungsfeld für die Bienen-Arbeitsgemeinschaft, das gut zum Profil unserer Schule passt.“

„Bienengarten“ des Gymnasiums St. Xaver in Bad Driburg

„2012 legten Schülerinnen und Schüler des Neigungsfaches ‚Naturdetektive‘ auf dem Schulgelände des Gymnasiums St. Xaver in Bad Driburg eine Streuobstwiese mit etwa 20 Obstbäumen an“, berichtet Lehrer Christian Schlenke. Damit sei der Grundstein für den „Bienengarten St. Xaver“ gelegt worden. „Wir möchten unseren Schülerinnen und Schülern die Begegnung mit der Natur und biologischer Vielfalt auf unserem Schulgelände ermöglichen.“ Durch den Bau diverser Nisthilfen, eines Wildbienenhotels sowie die Anlage eines Schülerbeetes und einer Wildblumenwiese sei in den folgenden Jahren die Artenvielfalt im Bienengarten erweitert und den Schülerinnen und Schülern gezeigt worden, wie sie selbst aktiv zur Biodiversität beitragen können.

Biologielehrer und Hobbyimker Christian Schlenke erinnert stolz an die 2014 gegründete Schul-Imkerei, durch die der Bienengarten St. Xaver bereichert wurde. „Mit großer Begeisterung und Faszination kümmern sich derzeit 15 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn gewissenhaft um die Pflege der Bienen und des Bienengartens.“ Seit 2019 ermögliche eine digitale Stockwaage mit dazugehöriger Wetterstation, Daten aus dem Bienenvolk, beispielsweise die Brutnesttemperatur und das Gewicht, sowie die Klimadaten aus dem Schulgarten jederzeit online zu verfolgen. „Aus den Daten ergeben sich oft interessante Fragestellungen, die die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft, aber auch den Unterricht und die ‚Jugend-forscht-Arbeit‘ von Schülerinnen und Schülern bereichern. Die konkrete Arbeit mit den Bienen und die Auseinandersetzung mit den faszinierenden Vorgängen im Bienenvolk zeigen die vielfältigen Vernetzungen und Abhängigkeiten in der Natur in besonderer Weise auf“, betont Lehrer Schlenke. „Deshalb sehnen wir ‚Schul-Imker‘ den ersten Bienenflug im Frühjahr mit vielen neuen Plänen und Ideen herbei.“

Belohnt werde die gewissenhafte Pflege der Bienen mit dem Schleudern des köstlichen Honigs, der sich am traditionellen Tag der offenen Tür großer Beliebtheit in der gesamten Schulgemeinde erfreut, schwärmt Christian Schlenke. „Für die Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgemeinschaft ‚Bienengarten St. Xaver‘ ist es eine große Freude, den Erlös des Honigverkaufs für die Partnerschule in Tapacari (Bolivien) zur Verfügung zu stellen.“

Bienen-Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium St. Michael in Paderborn

„Die Beschäftigung mit Wild- und Honigbienen eröffnet den Schülerinnen und Schülern eine neue Welt und sensibilisiert sie für die Fragilität dieser kleinen Lebewesen und ihren großen Stellenwert für uns und unsere Umwelt“, ist Tanja Patryjas überzeugt. Die Lehrerin für Englisch und Französisch ist selbst Imkerin und leitet seit dem Schuljahr 2021/2022 die neue Bienen-Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium St. Michael in Paderborn. Durch ein „Stationenlernen“ wird den Schülerinnen und Schülern der Arbeitsgemeinschaft Grundwissen vermittelt. Darüber hinaus prüfen sie, ob das Schulgelände bienen- und insektenfreundlich ist, indem sie die Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung erkunden und herausfinden, was Wild- und Honigbienen brauchen, um ihr Überleben in der Stadt zu sichern.

Regelmäßige Praxiseinheiten bereichern die Bienen-AG: Mit dem Binokular beziehungsweise Mikroskop beobachten die Schülerinnen und Schüler und sie stellen Bienenwachskerzen her, die sie am Tag der offenen Tür des Gymnasiums St. Michael verkaufen. Die am Paderborner Dom lebenden Bienenvölker werden im Frühjahr und Sommer in die Arbeit der Schülerinnen und Schüler der Bienen-AG einbezogen. Das hat Lehrerin Tanja Patryjas bereits mit dem Paderborner „Dom-Imker“ Thomas Rikus geplant. Für die Bienen AG gibt es keine Altersbeschränkung. Schülerinnen und Schüler aller Klassen und Jahrgangsstufen sind herzlich willkommen.

Dom-Bienen der Paderborner Bischofskirche

Im Frühling und Sommer summen 600.000 Bienen rund um den Paderborner Dom und sammeln für den beliebten „Dom-Honig“. Seit 2018 leben zwölf Bienenvölker rund um die Paderborner Bischofskirche: Zwei Bienenvölker auf dem Kapitelsfriedhof, sechs unterhalb der Sakristei im Osten des Doms und vier unweit des Hatzfeld-Hauses, dem Haus der Dommusik, am Rand der Paderquellen. Thomas Rikus war der Anfrage von Dompropst Monsignore Joachim Göbel gerne nachgekommen, die unmittelbare Umgebung der Paderborner Bischofskirche mit Bienen zu bevölkern.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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