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Erzbistum Paderborn
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Mann mit Maske formt Herz© Anna Tryhub / Shutterstock.com

Vor dem Tod sind alle gleich?

Vortrag, Diskussion und Markt der Möglichkeiten – "Straßen-Doc" Prof. Dr. Gerhard Trabert auf Einladung der Fachkonferenz Caritas zu Gast in Siegen

Vor dem Tod sind alle gleich – oder etwa nicht? Dieser und vielen weiteren Fragen rund um die Themen Armut, Sterben und Trauer geht Prof. Dr. Gerhard Trabert im Rahmen eines Vortrags mit anschließender Podiumsdiskussion am Donnerstag, 20. Oktober, in der Bismarckhalle in Siegen-Weidenau, Bismarckstraße 47, auf den Grund. Der als „Straßen-Doc“ bekannte Allgemein- und Notfallmediziner sowie Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie wird auf eine ganze Reihe von Menschen treffen, die sich in Siegen mit der Thematik befassen – darunter auch die Gemeindereferentin und Trauerbegleiterin Irmtrud von Plettenberg. Die Veranstaltung findet auf Einladung der Fachkonferenz Caritas im Dekanat Siegen im Rahmen der diesjährigen „Wochen der Armut“ statt.

„Ignoranz und Arroganz“

„Armut macht krank – und Krankheit arm. Solidarität und soziale Gerechtigkeit müssen deshalb im Fokus jedes politischen Handelns stehen“, fordert Prof. Dr. Gerhard Trabert, erfolgreicher Buchautor und Gründer des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland„, der sich seit vielen Jahren für die Bekämpfung von Armut und ihrer gesundheitlichen Folgen einsetzt. Gerade in den Bereichen der sozialen Gerechtigkeit und der Wahrung von Menschenrechten sei das politische Handeln in Deutschland von „Ignoranz und Arroganz“ geprägt. In den zurückliegenden Jahren kamen sogar noch weitere Verschlimmerungen hinzu: So ist etwa die Schere zwischen Arm und Reich in Zeiten der Pandemie noch schneller und weiter auseinander gegangen. „Es ist mein Ziel, hier einen Wandel herbeizuführen“, so der Mediziner, der in diesem Jahr auch für das Amt des Bundespräsidenten nominiert war.

„Wir sind sehr froh, Prof. Dr. Gerhard Trabert für unsere Veranstaltung gewinnen zu können. Es ist uns ein großes Anliegen, auf die Not, aber auch die Würde armer Menschen aufmerksam zu machen und Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen“, betont Matthias Vitt, Vorstand des Caritasverbands Siegen-Wittgenstein. „Wir erleben im Bereich der Sterbe- und Trauerbegleitung sowie bei Bestattungen immer größere Unterschiede – und immer mehr Menschen und Angehörige, die sich eine angemessene Bestattung gar nicht mehr leisten können“, ergänzt Dechant Karl-Hans Köhle. „In Anbetracht zunehmender Armut und gesellschaftlicher Ausdifferenzierung ist die Frage, ob vor dem Tod alle gleich sind, deshalb eine sehr dringliche und spannende!“

Bundesweite Armutswochen

Die Fachkonferenz Caritas hat es sich seit ihrer Neugründung im Januar 2020 zur Aufgabe gemacht, jährlich während der bundesweiten Armutswochen eine Veranstaltung zu organisieren, die auf einen besonderen Aspekt von Armut aufmerksam macht. „Wir freuen uns auf Begegnung und Auseinandersetzung mit vielen, denen dieses Thema ebenfalls am Herzen liegt“, sagt Anne Ploch, Caritaskoordinatorin im Dekanat Siegen. Für die Moderation konnte Diplom-Pädagogin Andrea Dittmann gewonnen werden, die als Supervisorin und Organisationsberaterin sowie Vorstandsvorsitzende der Hoppmann-Stiftung „Demokratie im Alltag“ tätig ist.

Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr (Einlass ist ab 17.00 Uhr) und wird durch Kirchensteuermittel im Ehrenamtsfonds des Erzbistums Paderborn gefördert. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit den Maltesern, der Ambulanten Ökumenischen Hospizhilfe, dem Marien Hospiz Louise von Marillac, dem Kolumbarium und der Stadt Siegen statt. Für Getränke und einen kleinen Imbiss ist gesorgt, der Eintritt ist frei; zudem wird es einen „Markt der Möglichkeiten“ geben. Um Anmeldung bis zum 13. Oktober 2022 wird per E-Mail an info@dekanat-siegen.de oder telefonisch unter (0271) 303 710 10 gebeten.

Weitere Infos unter: https://dekanat-siegen.de/ sowie https://www.caritas-siegen.de/.

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