Der 37. Weltjugendtag mit Papst Franziskus in Lissabon ist zu Ende. 250 junge Pilgerinnen und Pilger aus dem Erzbistum Paderborn kehren am Dienstag, 8. August 2023, in ihre Gemeinden zurück. Über zwei Wochen waren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterwegs. Zunächst trafen sie französische Weltjugendtspilger bei einem Zwischenstopp im Partnerbistum Le Mans.
Anschließend erlebten sie zusammen die „Tage der Begegnung“ im Bistum Porto, wo sie unter anderem mit 16.000 internationalen Gästen einen großen Abschlussgottesdienst feierten. Und den eigentlichen Weltjugendtag verbrachten sie zusammen mit über 8.000 Deutschen in Lissabon, wo Festivals, Gottesdienste, Begegnungstreffen, Diskussionsrunden und Konzerte das Programm bestimmten. Den Abschluss bildeten am Wochenende eine Vigilfeier, das Nachtgebt der Kirche, sowie der Aussendungsgottesdienst.
„Die Begeisterung für den Glauben war immer spürbar“
„Ich bin dankbar und froh für diesen Weltjugendtag und komme mit einer großen Freude nach Hause“, erklärte Paderborns Weihbischof Matthias König, der die jungen Leute aus dem Erzbistum Paderborn in den beiden Wochen begleitete. „Die Begeisterung für den Glauben war immer spürbar, auch wenn die jungen Menschen in den letzten Tagen Strapazen durchgemacht haben. Unsere 250 Pilgerinnen und Pilger sind jetzt sicher sehr erschöpft, aber ich wünsche unseren Gemeinden, dass die jungen Leute etwas Gutes von diesem Weltjugendtag in ihre Heimat tragen werden, das sie bestärkt und bewegt.“ Die internationalen Begegnungen und nicht zuletzt die Ansprachen von Papst Franziskus hätten die jungen Menschen angerührt, so Weihbischof König. „Er hat uns aufgerufen, das Evangelium mit Mut und ohne Angst in dieser Welt zu leben, sich einzusetzen für Frieden und Gerechtigkeit“, so der Weihbischof. Und nicht zuletzt hätte der Papst für eine Kirche geworben, in der „Platz für alle ist“.
„Für viele junge Menschen war der Weltjugendtag wirklich eine gute Erfahrung“
Die Organisatoren aus dem Erzbistum Paderborn sind froh, dass der Weltjugendtag trotz aller logistischen Herausforderungen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einem Fest des Glaubens und der internationalen Begegnung wurde. „Alles hat sich schon gelohnt, wenn die jungen Menschen sagen können, dass sie Freude, Leichtigkeit und eine Nähe zu Gott erfahren haben. Dass sie Gastfreundschaft und die Verbundenheit zu Menschen gespürt haben über die Barrieren von Sprachen und Ländergrenzen hinweg. Ich habe selbst miterlebt, dass das möglich war“, erklärte Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer. Seitens der katholischen Jugendverbände erklärte BDKJ-Diözesanseelsorgerin Helena Schmidt, dass der Weltjugendtag eine gute Plattform zum Austausch über die Zukunft der Kirche und den persönlichen Glauben gewesen sei. Sowohl im Deutschen Pilgerzentrum im Goethe-Institut als auch in den Katechesen mit den Bischöfen hätten viele Themen angesprochen werden können, die Jugendliche aus Deutschland bewegen und sorgen. „Für viele jungen Menschen war der Weltjugendtag wirklich eine gute Erfahrung, die sich hoffentlich in Deutschland weiter entfaltet und aus der Neues entsteht“, so Helena Schmidt.
„Wir haben einfach viel gemeinsam erlebt“
Die jungen Weltjugendtagspilger ziehen ebenfalls eine positive Bilanz. Hannah Brinkschnieder (17) aus Welver ist besonders dankbar, für das „unglaubliche Gemeinschaftsgefühl“, das sie erlebt hat. „Wir sind hier in einer riesengroßen Stadt und überall sind Menschen aus allen Nationen. Das Schönste ist, wenn man durch eine Straße geht und alle Leute singen gemeinsam. Man merkt: jeder hat seine Kultur und trotzdem können wir zusammen feiern.“ Jana Trottenberg (19) aus Dortmund freut sich, dass ihre Gruppe der Jungen Kirche gestärkt zurück nach Deutschland komme. „Wir haben einfach viel gemeinsam erlebt, besonders an den Abenden, als wir viel gelacht, gesprochen und gesungen haben.“ Die 16-jährige Olivia Marszalek aus Bad Wildungen meint, sie habe während des Weltjugendtages viel dazugelernt und sich persönlich weiterentwickelt. „Ich habe gelernt, geduldig zu sein. Andere zu ertragen, auch wenn es mir selbst nicht 100 Prozent toll geht. Dass man auf jeden Menschen zugegen kann, auch wenn man das Gefühl hat: das sind ja Fremde.“
„Das kann man eigentlich nicht in Worten zusammenfassen“
Die 26-jährige Karolin Tiemann aus Schwerte hat sich davon berühren lassen, wie viele Menschen sich für Jesus begeistern. „Hier lebt Kirche durch die Menschen. Man spürt einfach, der Glaube, der Spirit, liegt in der Luft. Hier merkt man, dass er Heilige Geist da ist.“ Tobias Worrach (19) aus Bad Lippspringe freut sich darüber, zum ersten Mal den Papst aus nächster Nähe gesehen zu haben. „Es war schön, wie viele Leute sich darüber gefreut haben, den Papst zu sehen. Dass alle Menschen zusammen ihren Glauben gefeiert haben. Man wurde mitgerissen von der Freude.“ Und Aaron Lampe (16) aus Delbrück ist dankbar darüber, viele junge Menschen getroffen zu haben. „Ich bin hierhin gefahren ohne Vorkenntnisse und ohne groß Leute zu kennen. Durch die Tage der Begegnung habe ich viele Nationen kennengelernt, dazu die Leute aus Reckenberg, Unna, Dortmund, die ich vorher nicht kannte. Das Angebot hier ist super, mal eine Messe feiern, was von den Städten sehen und sehr viel lachen, das kann man eigentlich nicht in Worten zusammenfassen.“
Weltjugendtag 2027: Papst Franziskus lädt nach Seoul in Südkorea ein
Papst Franziskus möchte jedenfalls, dass sich viele junge Menschen schon bald wiedersehen. Für das Jahr 2025 hat er zu einer Heilig-Jahr-Feier eingeladen und hofft, dass viele Menschen nach Rom kommen. Im Jahr 2027 findet dann der nächste Weltjugendtag in Seoul in Südkorea statt.
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