Bistumsleitung im Gespräch mit Leitern der muttersprachlichen Gemeinden
Das Treffen der Bistumsleitung mit den Leitern der muttersprachlichen Gemeinden im Erzbistum Paderborn lässt sowohl an die babylonische Sprachverwirrung als auch an das neutestamentliche Pfingstwunder mit dem plötzlichen Einander-Verstehen der Menschen denken: Wenn Seelsorger für Albaner, Aramäer, Italiener, Koreaner, Kroaten, Polen, Portugiesen, Rumänen, Russen, Slowaken, Slowenen, Spanier, Tamilen, Ungarn und Vietnamesen zum Gespräch mit Erzbischof Hans-Josef Becker zusammenkommen, wird die Vielfalt und Vielsprachigkeit der Weltkirche im Erzbistum Paderborn sichtbar und hörbar.
Im Erzbistum Paderborn gibt es zahlreiche muttersprachliche Gemeinden. Für Italiener gibt es beispielsweise verteilt über das ganze Erzbistum insgesamt sieben Seelsorgebereiche. Aufgabe der muttersprachlichen Gemein-den im Erzbistum ist es insbesondere, Gottesdienste in den jeweiligen verschiedenen Muttersprachen anzubieten, um so Menschen durch die Kirche und die Gottesdienste eine Heimat anzubieten. Doch die Arbeit in den muttersprachlichen Gemeinden beschränkt sich nicht auf Gottesdienste, denn die Gemeinden und Seelsorger haben auch eigene pastorale Angebote, sind für die Menschen da und begleiten sie in ihrer Muttersprache.
„Wir sind eine Kirche“
Erzbischof Hans-Josef Becker, Generalvikar Alfons Hardt und Prälat Thomas Dornseifer als Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste im Erz-bischöflichen Generalvikariat trafen die Leiter der Ausländerseelsorge, um sich über besondere Herausforderungen der muttersprachlichen Seelsorge auszutauschen. „Wir sind eine Kirche“, sagte Erzbischof Becker bei seiner Begrüßung. Es komme darauf an, dass territorial gegliederte Gemeinden und Personal-Gemeinden zusammen wirken und einander fördern. „Wir müssen sensibel sein, dass wir uns nicht vereinzeln. Es ist wichtig, dass wir uns als Kirchengemeinden vernetzen, sowohl untereinander als auch in die Gesellschaft hinein“, so der Paderborner Oberhirte zu den Seelsorgern.
Die große Vielfalt und Vielseitigkeit der Gemeindemitglieder sei auch eine Herausforderung der muttersprachlichen Gemeinden, wusste Erzbischof Becker. „Lassen Sie uns gemeinsam die Veränderungen angehen und die Kirche positiv gestalten. Dazu ist unser aller Gespräch miteinander und unser Engagement notwendig.“
Vielfalt als Herausforderung
Pfarrer Zrinko Brkovic berichtete, dass die Gemeinde der Kroaten im Bezirk Dortmund in den letzten zwei bis drei Jahren auf rund 5.000 Personen angewachsen sei. Rund 300 bis 350 Gläubige würden regelmäßig die Gottes-dienste besuchen. Wichtig sei für sie zudem die Spendung der Sakramente, insbesondere das Sakrament der Versöhnung werde nachgefragt. „Die Katechese für die Kinder und die Treffen mit den Jugendlichen sind uns wichtig“, so der Kroaten-Seelsorger.
Rund 22.000 Personen mit einer polnischen Staatsangehörigkeit hat Pastor Bartolomiej Ilkow im Seelsorgebezirk Dortmund im Blick. In acht unter-schiedlichen Kirchen versammeln sich regelmäßig rund 2.700 Gläubige, um Gottesdienste in polnischer Sprache zu feiern. Die Fläche, die Pfarrer Myron Molczko betreut, ist sehr groß: Der Ukrainer-Seelsorger begleitet Menschen in Bielefeld, Dortmund, Siegen und Münster, feiert regelmäßig Gottesdienste und spendet die Sakramente. Er sei dankbar für die Gastfreundschaft der örtlichen katholischen Gemeinden, um diese Angebote für „seine Gläubigen“ machen zu können.