Blick auf die Weltkirche
Der Blick auf die Weltkirche und die Römische Weltsynode zur Lage der Katholischen Kirche stand im Mittelpunkt des Festprogramms. Dazu gab es ein Podiumsgespräch zwischen dem Direktor der Kommende, Prälat Dr. Peter Klasvogt, und Prof. Dr. Myriam Wijlens, Inhaberin der Professur für Kirchenrecht an der Universität Erfurt. Außerdem wurden ein Nachwuchswissenschaftler und eine -wissenschaftlerin mit dem Förderpreis Christliche Sozialethik 2024 ausgezeichnet und die Kommende Dortmund erhielt mit der Auszeichnung „Faire Institution“ auch selbst einen Preis.
Gespräch mit Prof. Dr. Myriam Wijlens
Die niederländische katholische Theologin Prof. Dr. Myriam Wijlens, die an der Universität Erfurt Kirchenrecht lehrt, war oft die einzige katholische Frau in Gremien und Kommissionen der Weltkirche. Als Mitglied der Steuerungskommission der Synode und als Konsultatorin der Bischofssynode hat sie den Finger am Puls der Synode und gestaltet deren Dynamik wesentlich mit. Davon berichtete sie am Samstag im Gespräch mit Prälat Dr. Peter Klasvogt.
Anhand von Bildern des Ersten und des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Weltsynode von 2021 bis 2024 veranschaulichte Professorin Wijlens einen Kulturwandel in der Weltkirche. Das Bild von der Synode zeigt Papst Franziskus in der Mitte von Bischöfen aber ebenso von Frauen und Männern, die an der Synode mitgewirkt haben. „Der Papst steht nicht als erster vorne, sondern in der Mitte und es gibt noch Platz, sich dazu zu stellen“, beschrieb sie das präsentierte Foto. Als eines der wichtigsten Ergebnisse nannte sie, dass die Ortskirche in einen Dialog untereinander und mit der Gesamtkirche getreten sei.
Der Kulturwandel hin zu einer Dezentralisierung sei besonders deutlich. Der Papst habe auch gesagt, er müsse die Einheit der Kirche schützen, aber eben auch die Diversität. Der Prozess des gegenseitigen Austausches mit Respekt füreinander ohne gleich zu polarisieren sei wichtig gewesen.