“Alle sollen eins sein.”
Für Christinnen und Christen bekommt dieser Einheitsgedanke durch Jesus noch eine weitere Dimension. Im Johannes-Evangelium spricht Jesus viel von der Einheit zwischen ihm und seinem Vater. Dabei handelt es sich jedoch um eine Einheit, an der auch alle Menschen, die Jesus nachfolgen, Anteil erhalten können: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie [die Jünger] in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ (Joh 21,17)
Gott ist also nicht nur der Schöpfer der Menschheitsfamilie, durch seine Menschwerdung in Jesus Christus entsteht eine neue Schnittmenge zwischen der göttlichen und der menschlichen Einheit. Menschen, die Jesus Christus nachfolgen, können eins mit ihm sein, müssen es sogar, wenn sie fruchtbar sein und wirken wollen. So zumindest kann man das wundervolle Bild vom Weinstock und den Reben verstehen, das Jesus ebenfalls im Johannesevangelium entfaltet: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5)
Diese biblischen Traditionen sind oft das geistliche Fundament, wenn Christinnen und Christen über Einheit sprechen und sich für Einheit zwischen den Menschen und damit den Frieden engagieren.