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Wenn große Pläne aufgehen

Themenspecial "Große Pläne": Die Mensch-Jesus-Ausstellung beendet ihre Tournee durchs Erzbistum

Themenspecial “Große Pläne”: Die Mensch-Jesus-Ausstellung beendet ihre Tournee durchs Erzbistum

Jesus, das ist nicht nur der Gottessohn, der Herr und Messias. Er ist auch ein Mensch, mit dem man so manche Alltagserfahrung gemeinsam hat. Diese vielleicht ungewohnte, aber erfrischende Erkenntnis nahmen viele Menschen aus der Wanderausstellung „Mensch Jesus“ mit. Am 6. Januar hat die Ausstellung ihre Tournee durch das Erzbistum beendet. Zwei Jahre lang war sie dort unterwegs.

Die Ausstellung mit 43 Fotografien und Texten der Hamburger Kommunikationsdesignerin Eva Jung stellte die menschlichen Aspekte Jesu in den Vordergrund. „Jesus, der Frauenversteher“ ist zum Beispiel auf einer Fotografie mit bunten Handtaschen zu lesen, „Jesus, der Haute Couturier“ lautet die Aufschrift auf einem Foto mit vielen bunten Blusen.

Mensch Jesus – mitten im Leben

„Die Ausstellung ist für viele zu einer echten Entdeckungsreise oder Neu- oder Wiederentdeckung geworden“, freut sich zum Beispiel Regina Peis, Beauftragte für Evangelisierung im Pastoralen Raum Winterberg. Dort wurde die Ausstellung vom 11.6. bis 8.7.2018 gezeigt. Nicht in einer Kirche oder Pfarrheim, sondern in der Tourist-Information „Oversum“, direkt am Kurpark.

Regina Peis hat die Ausstellung begleitet und berichtet von vielen Begegnungen. „Die Besucher fühlten sich dort abgeholt, wo sie gerade herkamen: dem Kino, der Eisdiele, dem Schwimmbad, von der Straße, mit allen Emotionen, die sie dabei begleiten“, erzählt sie. „Jesus Christus hier und jetzt und nicht nur vor 2000 Jahren. Keine bloße Erzählung, sondern mitten im Leben, und das bei durchgängigen Öffnungszeiten.“

Dass Jesus „mitten ins Leben“ gehört, konnte man in Winterberg auch jenseits des Oversums erfahren. Das Ausstellungsteam um Regina Peis hat einzelne Motive als Karten in der Öffentlichkeit ausgelegt. An einer Eisdiele lauteten die Karten „Jesus, der Diätberater“, an einem Wegweiser „Jesus, der Routenplaner“.

„Die Ausstellung war einfach klasse“, sagt rückblickend Frank Manegold, Dekanatsreferent im Dekanat Hochsauerland-West, der die Schau nach Winterberg geholt hat. „Bei mir sind viele Stimmen angekommen nach dem Motto: Das traut man der katholischen Kirche so gar nicht zu.“ Ähnlich geht es Christian Peters, Dekanatsreferent im Dekanat Hagen-Witten. Dort war„Mensch Jesus“ im Oktober 2017 als erstes zu sehen. „Es war eine hochwertige, sehr ästhetische Ausstellung, mit der Jüngere und Ältere etwas anfangen konnten“, blickt er auf die Ausstellungzeit in Hagen zurück. „Die Gegenüberstellung von Bild und Text war manchmal überraschend und regte zum Nachdenken an.“

Wenn sich Messias und Mensch Jesus ergänzen

Die Detmolder Heilig-Kreuz-Kirche beherbergte die Ausstellung im September 2019. Gemeindereferentin Annkathrin Tadday erinnert sich gerne daran: „Wir haben hinter dem Altarraum einen modern gestalteten Raum für Werktagsgottesdienste – da passte „Mensch Jesus“ wunderbar hin“, erzählt sie. Für die vielen Schulklassen, die die Ausstellung besuchten, habe sie ein eigenes Konzept für Führungen erstellt. „Das war wichtig, um es den Schülern zu ermöglichen, sich mit den Impulsen der Ausstellung auseinanderzusetzen.“

Als besonders eindrucksvoll hat sie einen Seniorennachmittag in Erinnerung. „Die Senioren schauten sich die Ausstellung zunächst in Ruhe an. Danach hat sich ein sehr intensives Gespräch über Jesus entwickelt, das ich so gar nicht erwartet hatte.“ Ähnlich beeindruckend sei die Aufführung von Händels „Messias“ in der Kirche gewesen. „Dabei haben wir auch mit Lichtinstallationen gearbeitet, die auch die Ausstellung gut in Szene setzten. Messias und Mensch Jesus haben sich wunderbar ergänzt.“

Ein Projekt mit vielen Beteiligten

Ein positives Fazit zieht auch Ludger Vollenkemper, Projektleiter für die Mensch-Jesus-Ausstellung. „Ein Ziel der Pastoral ist heute, mit dem Auftrag der Evangelisierung den Blick nach außen zu richten“, sagt er. „In diesem Sinne war die Mensch-Jesus-Ausstellung ein ganz exzellenter Beitrag.“ Für Menschen, die noch nie etwas von der Person Jesus gehört hätten, sei die Ausstellung ein guter Zugang gewesen, sich zum ersten Mal mit diesem beeindruckenden Menschen auseinanderzusetzen, so Vollenkemper. „Von eher kirchlich geprägten Menschen erhielten wir Rückmeldungen, dass sie sich mit Hilfe der Ausstellung der Person Jesus von ihrer ganz menschlichen Seite annähern konnten. So hätten sie ihren eigenen Christusglauben durch neue, ungewohnte Perspektiven bereichern und vertiefen können“.

Bemerkenswert sei auch, dass am Ausstellungskonzept sehr viele Menschen aus unterschiedlichen Einrichtungen des Erzbistums mitgewirkt haben.  Erzbischöfliches Generalvikariat, Schulen, Caritas, Bildungsstätten, Dekanate zählten dazu. „Das führte einerseits zu einem großen Ideenreichtum. Andererseits konnten wir die Ausstellung so in ganz unterschiedlichen Einrichtungen zeigen: in Pastoralen Räumen, Krankenhäusern, Altenheimen, Schulen bis hin zu einer Justizvollzugsanstalt.

“Mensch Jesus’” in Zahlen:

Ausstellungszeitraum: 28.9.2017 – 6.1.2020

26 Einrichtungen im Erzbistum liehen die Ausstellung aus.

An 40 Ausstellungsorten wurde die Ausstellung gezeigt.

89 Ausstellungswochen lang war die Ausstellung zu sehen.

Schätzungsweise 33.000 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellung gesehen.

1550 Menschen besuchten „Mensch Jesus“ in der Libori-Woche 2019 (Alter Kapitelssaal).

4.200 Kilometer legte der Transporter zurück, der die Ausstellung von Ort zu Ort transportierte.

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