„Maximal um 1,5 Grad darf sich das Klima erwärmen gegenüber der Zeit vor der Industrialisierung. Dann können die Folgen dieser Klimaveränderung noch abgemildert werden“, machte Christian Machold als Klimaschutzmanager des Erzbistums Paderborn gegenüber den Teilnehmenden deutlich. „Deshalb fordern wir durch diese menschliche 1,5 mehr Einsatz beim Klimaschutz ein.“ Schon jetzt treibe die Erderwärmung vor allem im Globalen Süden durch verheerende Naturkatastrophen immer mehr Menschen dauerhaft in extreme Armut.
„Die Ärmsten der Armen tragen dabei kaum selber einen Anteil an der Klimakrise“, erklärte Machold. „Mit einer ambitionierten Begrenzung der Klimakrise können wir gegensteuern, damit weniger Menschen in Not geraten und Ungleichheiten in unserer Welt abnehmen.“ Die menschliche „1,5“ sei „ein klares Signal an die Politik“. Angeregt sei die Menschenkette durch die Fastenaktion des bischöflichen Hilfswerks MISEREOR, mit der Menschen in ganz Deutschland von Politik und Verwaltung ein Handeln für das Klima und damit Entscheidungen fordern, die Treibhausgasemissionen deutlich verringern.
Klima-Ungerechtigkeit nicht mehr hinnehmen
Gemeinsam mit den Teilnehmenden der Menschenkette würden fünf konkrete Forderungen der MISEREOR-Aktion an die Politikerinnen und Politiker in der Lokal-, Landes- und Bundespolitik gerichtet, erläuterte Susanne Föller, Teamleiterin Weltmission-Entwicklung-Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn: „Wir nehmen nicht mehr hin, dass Deutschland seine Klimaziele verfehlt und gleichzeitig immer noch jedes Jahr Milliarden Euro Steuergelder in klimaschädliche Techniken und Wirtschaftszweige fließen“, machte Föller klar. Deutschland müsse deutlich vor 2040 seine CO2-Emissionen auf Null fahren und Länder des Globalen Südens bei Klimaschutz, Anpassung und Bewältigung von Verlusten und Schäden durch die Folgen der Klimaveränderung unterstützen.
Betroffenen des Klimawandels Stimme geben
Susanne Föller und Christian Machold stellten sich während der Aktion innerhalb der Menschenkette auf und trugen Statements zur Klimagerechtigkeit von Menschen aus dem Globalen Süden und Globalen Norden vor, um so auch den am meisten vom Klimawandel Betroffenen eine Stimme zu geben.
„Die Aktion hat gezeigt, dass Menschen Klimagerechtigkeit ein wichtiges Anliegen ist, dem sie nicht einfach nur zustimmen, sondern dem sie ihr Gesicht geben und zu dem sie sich zusammengeschlossen haben“, freut sich Susanne Föller. Klimagerechtigkeit ist im Prozess des Diözesanen Weges 2030+ des Erzbistums Paderborn strategisch verankert. „Das Thema ‚Bewahrung der Schöpfung‘ ist für das Erzbistum Paderborn ein Schlüsselthema. Es soll in allen Bereichen der Kirche mitgelebt und umgesetzt werden“, erklärt Christian Machold als Leiter der Kompetenzeinheit Schöpfungsbewahrung. Für dieses Ziel sei die Menschenkette ein „aussagekräftiges Signal“ gewesen.
Das nächste starke Zeichen für mehr Klimaschutz steht schon bevor: Das Erzbistum ruft zur Teilnahme am Globalen Klimastreik am Freitag, 25. März 2022 auf. In Paderborn startet dieser um 15 Uhr auf dem Marktplatz in Paderborn.