Grube. Diesen Namen trägt in Paderborn eine Gasse, die als Verlängerung der Liboristraße vom Kamp zum Hohen Dom führt. In der Grube befinden sich viele Einzelhandelsgeschäfte, und hier ist auch der Punkt, an dem der Fotograf Besim Mazhiqi sein Stativ aufbaute, um das Bild für dieses Kalenderblatt aufzunehmen. Aber nicht nur bei Berufsfotografen ist dieser Fotospot, wie es neudeutsch heißt, für seine Lichtstimmung bekannt. „Ich habe die Stelle schon vor über zehn Jahren entdeckt, als ich zum Studieren nach Paderborn kam“, erzählt Alexandros Sarmas. „Schon damals hing der Stern an dieser Stelle, und mir ist mit einer ganz einfachen Digitalkamera ein wunderschönes Bild der Szenerie gelungen.“ Sein Bild, räumt Sarmas ein, sei technisch nicht so perfekt wie das Foto des Berufsfotografen. Dennoch vereint es für ihn alles, was Weihnachten in Paderborn ausmacht: „Trotz der winterlichen Kälte leuchtet in der Stadt ein warmes, familiäres Licht. Der Weihnachtsstern ist ein Symbol der Hoffnung. Weltliches und Geistliches sind miteinander verbunden, und hinter allem steht hoch aufragend und weithin sichtbar der Dom mit seinem Turm. Wenn der hell erleuchtet ist, wissen alle: Jetzt ist Weihnachten, und Christus ist in der Welt angekommen. Bei diesem Anblick habe ich mich in der fremden Stadt sofort angenommen gefühlt.“
Von der Kirche geht noch eine große Kraft aus
Nach über einem Jahrzehnt ist Paderborn für Alexandros Sarmas längst zu seiner Heimatstadt geworden. „Aber weil ich immer noch mit dem unverstellten Blick des Zugezogenen durch die Stadt laufe, erkenne ich auf Schritt und Tritt neue Dinge“, bekundet der 35-Jährige mit einem Lachen. Besonders viel zu entdecken gibt es an seinem Arbeitsplatz. Seit 2019 ist Sarmas, Deutsch- und Religionslehrer am Gymnasium St. Michael, auch noch im Metropolitankapitel als Referent tätig. In dieser Funktion unterstützt er Dompropst Monsignore Joachim Göbel und Dompastor Matthias Klauke bei Projekten, Veranstaltungen und bei der Öffentlichkeitsarbeit. Für Alexandros Sarmas ist das ein Traumberuf: „Mit einem Fuß stehe ich im 13. Jahrhundert und spüre die Geschichte des Doms, mit dem anderen Fuß stehe ich im 21. Jahrhundert und kann zeigen, dass von der Kirche selbstverständlich noch eine große Kraft ausgeht.“