„Die stille eucharistische Anbetung kann helfen, Christus neu zu erkennen, seinen Geist in sich zu spüren und sich mit den christlichen Schwestern und Brüder, ja mit allen Geschöpfen, innerlich und geistlich zu verbinden“, lädt der Seelsorger zur diesjährigen Eröffnung des Jahreszyklus der „Ewigen Anbetung“ im Erzbistum Paderborn ein. Von Samstag-Abend und die ganze Nacht hindurch könne in der Gegenwart Christi gewacht und gebetet werden, erklärt Petrat. „Dieses Verweilen möchte von der Unruhe des Geistes in die Ruhe des Herzens, aus der Zerstreuung in achtsames Wahrnehmen, von vielen Worten zum erfüllten Schweigen in der Gegenwart Gottes führen.“
Verwurzelung und Verbundenheit im Erzbistum
In den pastoralen Anordnungen für das Bistum Paderborn gab Bischof Ferdinand von Bayern zuerst im Jahr 1644 Empfehlungen für das „Ewige Gebet“, das in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges für die notleidende Bevölkerung mit seiner Hinwendung zum Eucharistischen Christus besonders wichtig war, erläutert Professor Dr. Hans-Walter Stork. Auch vor dieser bischöflichen Regelung sei in der Frömmigkeit des Volkes die Ewige Anbetung eine beliebte Andachtsform gewesen. „Bischof Konrad Martin schließlich war – mitten im Kulturkampf – die Ewige Anbetung ein ganz besonderes Anliegen“, weiß der Leiter der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek: „Bischof Konrad Martin bestimmte im Jahr 1857 in einem Hirtenschreiben, dass im Hohen Dom zu Paderborn am ersten Advent die Ewige Anbetung beginnt und dann in den Kirchen der Diözese fortgesetzt wird.“ Er habe damit eine auch heute lebendige Tradition geschaffen.
Heute finden die Kirchengemeinden und Einrichtungen des Erzbistums Paderborn im Kirchlichen Amtsblatt beziehungsweise im Schematismus, wann bei ihnen vor Ort das Ewige Gebet stattfindet. Es gibt im Erzbistum Paderborn durch die „Ewige Anbetung“ ein Gebetsnetz, das von Höxter bis Castrop-Rauxel und von Minden bis Siegen reicht.
Betstunden: Anliegen und Gruppen
Am Sonntagmorgen, 28. November 2021, werden um 7 Uhr, 8 Uhr, 10 Uhr und 11.45 Uhr die Sonntagsmessen im Hohen Dom gefeiert. Anschließend wird das Allerheiligste zu gestalteten Betstunden ausgesetzt: Begonnen wird um 14 Uhr mit einer Betstunde, die von Geistlichen Gemeinschaften gestaltet wird. Es folgen um 15 Uhr eine Gebetsstunde der Paderborner Pfarrei St. Liborius und um 16 Uhr eine Betstunde für die Ordensleute. Die „Ewige Anbetung“ im Hohen Dom endet mit einem feierlichen Abschluss um 17 Uhr.