„Ich erkläre hiermit, dass ich Sozialist und Demokrat bin. Ich gehöre der sozialdemokratischen Partei aber nicht an. Insbesondere will ich nichts wissen von Unglauben und Atheismus. Ich bin gläubiger katholischer Priester.“ Diese klare Stellungnahme Wilhelm Hohoffs brachte ihm am 8. August 1922 zwar noch eine Rüge im Kirchlichen Amtsblatt für die Diözese Paderborn ein. Rund ein Vierteljahrhundert später aber stellte sich das Bild schon ganz anders dar: Im Kirchlichen Amtsblatt vom 25. März 1948 war vom großen Interesse an den schriftlichen Arbeiten Wilhelm Hohoffs zu lesen, verbunden mit dem Aufruf, „alles zu sammeln, was von Wichtigkeit sein kann für die Bearbeitung des Lebens und des Werkes des genannten Volkswirtschaftlers.“
Brücken der Verständigung gebaut
„Wilhelm Hohoff hat mit Leidenschaft geglaubt und geforscht und damit Brücken der Verständigung unter den Menschen seiner Zeit gebaut“, lobt Diözesanadministrator Msgr. Dr. Bredeck die Arbeiten des Geistlichen. Seine Überzeugung habe Hohoff als Priester und als Verfasser gesellschaftstheoretischer Schriften „unerschrocken und aus innerer Überzeugung“ vertreten. Damit sei er besonders auch zu einem „Vordenker auf dem Gebiet moderner christlicher Sozialforschung“ geworden. Es gelte nun, „sein Werk neu zu entdecken, theologisch fruchtbar werden zu lassen und für unsere Gegenwart zu erschließen“.