Unter den Digitalkerzen stehen Widmungen und Zueignungen. Es sind anrührende Botschaften: Für alle – Von Klaus. Für unsere verstorbenen Eltern – Von S. und H. Für J. im Abitur – Von Mama. Für unseren M. im Krankenhaus, wir beten für dich – Von deinen Eltern. Für Anja – Von Ute. „Über die virtuellen Kerzen erreichen uns nun Gläubige aus aller Welt und können uns ihre Sorgen und Anliegen mitteilen“, erklärt Abt Aloysius Althaus, Vorsteher der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede. Die digitalen Kerzen lassen sich auf der Internetseite des Klosters per Mausklick anzünden und brennen danach 72 Stunden. Während dieser Zeit nehmen die Mönche die Bitten und Anliegen der Menschen mit ins Gebet.
Tag und Nacht.
In der dunklen Marienkapelle der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede stehen viele Kerzen. Sie brennen Tag und Nacht. Manche sind gerade eben angezündet worden. Andere sind schon zu einem Stumpen heruntergebrannt, ihre Flammen kämpfen flackernd gegen das Erlöschen an. Aber nur wenige Kerzen sind real, bestehen aus Wachs oder genauer aus Stearin. Der Großteil der Kerzen ist digital. Ihr Leuchten kommt von einem Monitor, der eine Unterseite der Website der Abtei Königsmünster anzeigt.