Da in meinem Verständnis die Formulierung des Zukunftsbildes keinen grundsätzlichen Kurswechsel in der kirchlichen Arbeit einläutet, sondern eine Orientierungshilfe schaffen sollte, ist es tatsächlich schwierig mit dem Finger auf einzelne Projekte in den Pastoralen Räumen zu zeigen, an denen sich die Handschrift des Zukunftsbildes wiedererkennen lässt.
Freilich fallen an vielen Stellen bei Terminen vor Ort die farbenfrohen Kreuze ins Auge, doch zu sagen, diese Aktion oder jenes Projekt wäre vor dem Zukunftsbild nicht oder anders ausgefallen, ist für mich schwer zu beurteilen. Eine gewisse Offenheit der Gemeinden, sich auch etwas ausgefalleneren Projekten zuzuwenden, hat es im Kreis Unna schon immer gegeben. Als ich für die Beantwortung dieser Fragen noch einmal durch Websites des Erzbistums gescrollt habe, ist mir die Spiegelkrippe in der St. Katharina-Kirche wieder ins Gedächtnis gerückt. Das hat tatsächlich die Intention des Zukunftsbildes vor Ort in den Gemeinden sehr gut getroffen. Anstatt der „traditionellen“ Krippe im Holzhäuschen wurden die Krippenfiguren aus Spiegelglas gefertigt, sodass sich die Menschen beim Betrachten selbst sehen und somit, nach meinem Verständnis, direkt erleben, dass sie selbst auch immer ein Teil der gelebten Religionsgeschichte sind und es eben nicht darum geht, sich mit Geschichten (in diesem Fall der Weihnachtsgeschichte) zu befassen, sondern die Essenz dessen zu erkennen und auf die Jetzt-Zeit und die Menschen zu projizieren.