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Erzbistum Paderborn
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Hochwasser in Altena.© Marc Striewe

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe

Weiterhin Caritas-Hilfe für Betroffene benötigt – psychosoziale Begleitung und Baufachberatung im Vordergrund – nah am Menschen

Die Flutkatastrophe vor zwei Jahren hat vielen sehr deutlich gemacht, dass die Klimakrise nicht weit weg, sondern sehr nah ist und alle Menschen betrifft. Auch zwei Jahre nach der Katastrophe – damals starben mehr als 180 Menschen, ganze Orte, Straßen, Brücken und Häuser wurden zerstört – ist die Caritas mit ihrem Fachpersonal in den Flutgebieten aktiv, um den Betroffenen zu helfen. „Wir werden weiterhin an der Seite der Menschen sein, die vor zwei Jahre durch die Flutkatastrophe verheerende existenzielle Verluste und Traumata erleben mussten“, sagt die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa. Die Caritas werde noch bis Ende 2026 in den Flutgebieten mit ihrer Hilfe aktiv sein. Das Konzept sei von Anfang an auf langfristige und nachhaltige Unterstützung angelegt.
„Der Klimawandel bedroht unser Leben, unsere Gesellschaft. Das hat uns auch die Erfahrung aus der Flutkatastrophe 2021 gelehrt. Mit unserer Jahreskampagne wollen wir ganz ausdrücklich darauf aufmerksam machen, dass nur nachhaltiges, klimabewusstes Handeln, unser Leben und Überleben sichern. Das ist die Aufgabe der Gesellschaft, jedes und jeder einzelnen. Aber wir sagen auch: Klimaschutz muss sozial gerecht sein.“

33.500 Menschen geholfen

Die Caritas hat in den Katastrophengebieten 25 Caritas-Fluthilfebüros mit Fachpersonal, um u.a. psychologische Beratungen, therapeutische Angebote oder Baufachberatungen durchzuführen. Die Mitarbeitenden bilden den Dreh- und Angelpunkt der Caritas-Fluthilfe – nah an den Menschen vor Ort. Insgesamt 50,8 Millionen Euro hatte Caritas international, das Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbands, an Spenden für die Fluthilfe erhalten. Der Großteil wurde inzwischen von den Diözesancaritasverbänden in den betroffenen Gebieten für konkrete Hilfsangebote ausgegeben und konkret verplant.

Das Herzstück der Caritas-Fluthilfe ist die psychosoziale Begleitung, mit der bereits 33.500 Menschen geholfen werden konnte. Insgesamt wurden mehr als zwölf Millionen Euro für den Bereich der psychosozialen Hilfen zur Verfügung gestellt. Außerdem fanden bisher rund 800 Caritas-Baufachberatungen statt. Caritas-Baufachberater_innen beraten und betreuen Betroffene in allen Belangen des Wiederaufbaus kostenlos mit hoher fachlicher Kompetenz. Dazu gehören z.B. die Feststellung von Schäden, die fachliche Betreuung von Baumaßnahmen, die Taktung der Gewerke, die Einbindung von Gutachter_innen und weitere Schritte.
Schwerpunkt der Hilfen werden künftig weiterhin Wiederaufbauhilfen und unterschiedliche psychosoziale Angebote (z.B. psychologische Einzelgespräche, Yoga für traumatisierte Kinder, tiertherapeutische Angebote für Familien, Seniorentreffs etc.) sein.

Vorsorge und Prävention für die Zukunft

„Unsere Fluthilfe ist so konzipiert, dass wir nah am Menschen und einzelfallorientiert nachhaltige Lösungen anbieten“, so Welskop-Deffaa. „Auch das ist ein Beitrag für eine sozial gerechte Klimapolitik im Sinne unserer Kampagne.“
„Wir haben den Anspruch, die von der Flut 2021 betroffenen Menschen auch langfristig zu unterstützen. Diese Unterstützung geht über die Behebung von materiellen Schäden hinaus. Jetzt, zwei Jahre nach der Flut, liegt der Fokus vor allem auf familienunterstützenden, sozialräumlichen und nachhaltigen Projekten. Diese helfen dabei, Lerneffekte in Prävention aber auch Bewältigung zu verstetigen,“ erläutert Kamila Kolakowski, Fluthilfekoordinatorin im Diözesan-Caritasverband Paderborn.

„Das Hochwasser von 2021 sitzt bei vielen Personen immer noch tief. Die Sorge um eine erneute Flut ist in den betroffenen Regionen im Erzbistum Paderborn sehr präsent. Vorsorge und Prävention mit Blick auf potentielle weitere Flutkatastrophen müssen also einen wichtigen Teil unserer Unterstützungsmaßnahmen einnehmen. Somit sind wir froh, dass das Projekt Fluthilfe nun bis 2026 verlängert wird,“ freut sich Esther van Bebber, Diözesan-Caritasdirektorin in Paderborn.

Anlässlich des zweiten Jahrestages des Hochwassers lädt die SkF-Hochwasserhilfe in Hagen Eckesey zu einem „Spaziergang entlang des Geschehens“ am Freitag, dem 14. Juli 2023, um 16.00 Uhr ein.

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