Erfolgreicher Gesundheitsclub
„Heute habe ich gelernt, wie ich mich vor dem Corona-Virus schützen kann“, sagt Iven. „Es ist wichtig, eine Maske zu tragen. Und wenn man keine Seife zum Händewaschen hat, kann man auch Asche benutzen.“ Begeistert erzählt der 15-Jährige vom Gesundheitsclub seiner Schule, an dem er jede Woche teilnimmt.
Ivens Schule in Sirigu, einem Dorf im Norden Ghanas, macht seit 2016 bei einem diözesanweiten Gesundheitsprogramm mit. Die Clubs spielen dabei eine wichtige Rolle: Jede Woche lernen die Schülerinnen und Schüler etwas Neues – von der persönlichen Hygiene bis hin zur Corona-Prävention. „Mit dem Club haben wir sofort das Interesse der Schüler geweckt“, sagt Lehrer Justice Sakyi. „Für sie ist er eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Unterricht.“
Gesundheitsarbeit mit Theater, Quiz und Tippy Taps
Im Klassenzimmer führen die Kinder Theaterstücke auf, beim Ratespiel auf dem Schulhof können sie ihr Gesundheitswissen testen. Außerdem lernen sie, wie man aus einem Kanister, Stöcken und einem Seil einfache Waschmöglichkeiten baut, sogenannte Tippy Taps. Vor allem in ländlichen Gegenden mit schlechter Wasserversorgung gibt es kaum Möglichkeiten zum Händewaschen. Wegen der COVID-Pandemie hat sich das Bewusstsein dafür verstärkt, wie wichtig Handhygiene ist. Einige Schülerinnen und Schüler konnten inzwischen sogar zu Hause Tippy Taps bauen. So profitiert die ganze Familie vom Schulgesundheitsprogramm und die Kinder werden zu wichtigen Multiplikatoren. Neben Handwaschgelegenheiten sollen auch neue Sanitäranlagen an Schulen die Hygienesituation verbessern und Krankheiten vorbeugen.
Spielerisch zeigen, wie es richtig geht
Ivens Mitschüler Jacob hilft bei der Organisation des Gesundheitsclubs. „Wir haben heute ein Theaterstück aufgeführt: ‚Der Mythos hinter COVID-19′“, erzählt er. In der Geschichte, die Jacob selbst mitentwickelt hat, ging es um zwei Dörfer – eines, das sich an die Corona-Regeln hält, das andere nicht. Am Ende infizieren sich die Bewohner im zweiten Dorf, während die anderen gesund bleiben. „Ich habe einen Journalisten gespielt, der beobachtete, ob alle die Corona-Regeln einhalten“, erzählt der 17-Jährige. Warum er sich im Gesundheitsclub engagiert? „Weil es Spaß macht und weil wir viel darüber lernen, wie wir uns vor Krankheiten schützen können. Das Wissen können wir auch an unsere Eltern weitergeben.“ So profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler von dem Programm, sondern auch ihre Familien und die ganze Gemeinschaft.