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© Francis Kokoroko / Kindermissionswerk / Fairpicture

Ghana: Sternsingende unterstützen Gesundheitsprogramme

In Schulen der Diözese Navrongo-Bolgatanga in Ghana gibt es mit Hilfe der Sternsingenden Gesundheitsprogramme. Die Programme bestehen zum Beispiel aus Clubs, in denen die Schülerinnen und Schüler vieles über ihre Gesundheit lernen. Alle drei Monate kommt außerdem ein Team und untersucht alle Kinder und die Mitarbeitenden der Schulen.

Erfolgreicher Gesundheitsclub

„Heute habe ich gelernt, wie ich mich vor dem Corona-Virus schützen kann“, sagt Iven. „Es ist wichtig, eine Maske zu tragen. Und wenn man keine Seife zum Händewaschen hat, kann man auch Asche benutzen.“ Begeistert erzählt der 15-Jährige vom Gesundheitsclub seiner Schule, an dem er jede Woche teilnimmt.

Ivens Schule in Sirigu, einem Dorf im Norden Ghanas, macht seit 2016 bei einem diözesanweiten Gesundheitsprogramm mit. Die Clubs spielen dabei eine wichtige Rolle: Jede Woche lernen die Schülerinnen und Schüler etwas Neues – von der persönlichen Hygiene bis hin zur Corona-Prävention. „Mit dem Club haben wir sofort das Interesse der Schüler geweckt“, sagt Lehrer Justice Sakyi. „Für sie ist er eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Unterricht.“

Gesundheitsarbeit mit Theater, Quiz und Tippy Taps

Im Klassenzimmer führen die Kinder Theaterstücke auf, beim Ratespiel auf dem Schulhof können sie ihr Gesundheitswissen testen. Außerdem lernen sie, wie man aus einem Kanister, Stöcken und einem Seil einfache Waschmöglichkeiten baut, sogenannte Tippy Taps. Vor allem in ländlichen Gegenden mit schlechter Wasserversorgung gibt es kaum Möglichkeiten zum Händewaschen. Wegen der COVID-Pandemie hat sich das Bewusstsein dafür verstärkt, wie wichtig Handhygiene ist. Einige Schülerinnen und Schüler konnten inzwischen sogar zu Hause Tippy Taps bauen. So profitiert die ganze Familie vom Schulgesundheitsprogramm und die Kinder werden zu wichtigen Multiplikatoren. Neben Handwaschgelegenheiten sollen auch neue Sanitäranlagen an Schulen die Hygienesituation verbessern und Krankheiten vorbeugen.

Spielerisch zeigen, wie es richtig geht

Ivens Mitschüler Jacob hilft bei der Organisation des Gesundheitsclubs. „Wir haben heute ein Theaterstück aufgeführt: ‚Der Mythos hinter COVID-19′“, erzählt er. In der Geschichte, die Jacob selbst mitentwickelt hat, ging es um zwei Dörfer – eines, das sich an die Corona-Regeln hält, das andere nicht. Am Ende infizieren sich die Bewohner im zweiten Dorf, während die anderen gesund bleiben. „Ich habe einen Journalisten gespielt, der beobachtete, ob alle die Corona-Regeln einhalten“, erzählt der 17-Jährige. Warum er sich im Gesundheitsclub engagiert? „Weil es Spaß macht und weil wir viel darüber lernen, wie wir uns vor Krankheiten schützen können. Das Wissen können wir auch an unsere Eltern weitergeben.“ So profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler von dem Programm, sondern auch ihre Familien und die ganze Gemeinschaft.

Krankheiten entdecken und behandeln

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Gesundheitsarbeit an Schulen sind die vierteljährlich stattfindenen Untersuchungen aller Mädchen und Jungen. „Infektionen in beiden Ohren“ steht auf dem Zettel, den Krankenschwester Cynthia Schüler Ishmael gibt. Seine Mitschülerinnen und Mitschüler warten währenddessen geduldig in den Bänken, bis sie an der Reihe sind. Ein medizinisches Team untersucht jedes Kind von Kopf bis Fuß: Haare, Augen, Ohren, Rachen… „Außerdem stellen wir Fragen“, erklärt Krankenschwester Cynthia, „denn manche Erkrankungen können wir von außen nicht erkennen.“ Mit ihrer Diagnose gehen erkrankte Kinder dann zur Behandlung in eine Gesundheitsstation. Viele leiden unter Wurmerkrankungen, Augen- oder Ohrinfektionen, aber auch Hautkrankheiten, Wunden oder Zahnschmerzen müssen oft behandelt werden. „Die Untersuchungen heute waren sehr erfolgreich“, zieht Cynthia am Ende des Tages Bilanz. „Der Großteil der Schüler ist gesund.“

Tausende Kinder profitieren

Das umfassende Gesundheitsprogramm findet mittlerweile an 118 Schulen der Diözese Navrongo-Bolgatanga statt, 27.500 Mädchen und Jungen nehmen teil. In den Nachbardiözesen Tamale und Yendi läuft das Programm an 123 Schulen. Hauptziel ist es, Krankheiten früh zu entdecken und zu behandeln, bevor es zu Komplikationen kommt. Zudem werden Kinder im staatlichen Gesundheitssystem registriert, die bislang noch keinen Zugang dazu hatten. Wichtigster Grundsatz des Projekts: Ein gesundes Kind kommt regelmäßig in den Unterricht und lernt besser. So profitiert nicht nur die Gesundheit der Kinder von dem Programm, sondern auch ihre Bildung.

Mitarbeitende werden weitergebildet

Auch die Essensverkäuferinnen an den Schulen werden regelmäßig untersucht. Zusätzlich lernen sie in eigenen Trainings, Pausensnacks hygienisch zuzubereiten und zu verkaufen. 834 Frauen in der Diözese Navrongo-Bolgatanga haben bereits daran teilgenommen. Wer besteht, bekommt ein Zertifikat und darf weiterarbeiten. So wird sichergestellt, dass die Verkäuferinnen keine Krankheiten an die Schülerinnen und Schüler übertragen.

So helfen die Sternsingenden

Die Sternsingenden unterstützen das Schulgesundheitsprogramm in Nordghana seit 2015. So konnten einfache Handwaschgelegenheiten sowie Toiletten an Schulen gebaut werden. Zudem fanden regelmäßige Gesundheitschecks für Schülerinnen und Schüler statt und neue Schulgesundheitsclubs wurden gegründet. Zusätzlich zu Gesundheits- und Erste-Hilfe-Kursen für Lehrkräfte wurden Erste-Hilfe-Kästen für die Schulen angeschafft.

 

 

 

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