Jesus hatte Leidenschaft. Er hat alles gegeben für sein Ziel: das Reich Gottes zu verkünden. Auf die Spuren dieser Leidenschaft Jesu machen sich zahlreiche Kreuztrachten an Karfreitag. Im Erzbistum Paderborn werden Kreuztrachten unter anderem in Bad Driburg-Pömbsen, Brakel-Gehrden, Delbrück, Menden, Sundern-Stockum und Wiedenbrück gefeiert. Seit Jahrhunderten.
Je nach Ort und Region unterscheiden sich die Bräuche. Gemeinsam ist, dass die Gläubigen in einer Prozession mit mehreren Stationen beten. Sie verinnerlichen, wie Jesus seinen Kreuzweg von der Verurteilung bis zum Tod am Kreuz auf dem Berg Golgota gegangen ist. Um Jesu Leiden zu veranschaulichen, tragen zwei Menschen, als Jesus und Simon von Cyrene verkleidet, ein großes Holzkreuz den Weg voran.
In Delbrück zum Beispiel begleitet auch eine Kreuzreliquie die Prozession. „Die Kreuzverehrung ist in Delbrück ziemlich stark verwurzelt“, sagt Pfarrer Bernd Haase. Die Kreuzreliquie, die 1496 nach Delbrück gekommen ist, wird das sonstige Jahr über am Kreuzaltar in der St. Johannes Baptist Kirche verehrt. Ein wichtiger Ort für die Gläubigen in der Region. „Am Kreuzaltar steht man quasi bei Johannes und Maria unter dem Kreuz. Es kommen viele Menschen mit ihren Anliegen und Gebeten zum Kreuz, um sie dort abzulegen“, sagt Haase. „Ich spüre, dass von dem Ort eine Kraft ausströmt.“