Moderne Ostergeschichte
Eine Hoffnung, die unerfüllt blieb. Im November 2019 stirbt Alicia. Ihr Immunsystem war durch die Chemotherapie so sehr geschwächt, dass sie an den Folgen eines Infekts stirbt.
Die Geschichte von Alicia und Benedikt kann man als tragischen Schicksalsschlag erzählen. Oder als eine moderne Ostergeschichte. Denn Benedikt sagt: „Alicias Tod ist für mich eher eine Kraftquelle geworden, als dass ich daran verzweifelt bin“.
Was hat ihm diese Zuversicht, diese innere Kraft gegeben?
An einem besseren Ort
Erstens hat Benedikt durch Alicias Tod den Glauben neu entdeckt. Er erzählt, wie in Alicias Heimat Ecuador ihre Urne für 24 Stunden ausgestellt wurde. Zur Velación, also Totenwache. „Die Menschen haben Blumen gebracht und Kerzen angezündet, um sich zu verabschieden“, sagt Benedikt. Und: „Alle haben fest daran geglaubt, dass Alicia jetzt im Himmel ist. Dass ihr Leben nicht vorbei ist. Dass es ihr jetzt gut geht. Diesen Glauben zu erleben war total ansteckend und befreiend für mich“.
Zweitens hat es Benedikt geholfen, den Blick nach vorne zu werfen. Sich anhand des Tods seiner Frau zu fragen: Was ist jetzt meine Aufgabe?
Benedikt möchte das weiterführen wofür sich Alicia eingesetzt hat: die Behandlung von Leukämie in ihrer Heimat Südamerika zu verbessern. Dort sind die Chancen, eine Leukämie-Erkrankung zu überleben, weit geringer als in Europa. „Alicias Wunsch war es, viel mehr Menschen den Zugang zu einer Therapie zu ermöglichen und damit den Menschen und Familien Hoffnung auf ein zweites Leben zu schenken“, sagt Benedikt.