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Erzbistum Paderborn
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Winterliche Landschaft im Advent© Sina Ettmer Photography / Shutterstock.com

Advent: Ursprung, Bräuche und Bedeutung der Vorweihnachtszeit

Advent , die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Erfahren Sie alles Wissenswerte über Bräuche und Traditionen, finden Sie Rezepte und Bastelanleitungen und stimmen Sie sich auf das Weihnachtsfest ein

Der Advent ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Er beginnt mit dem ersten Adventssonntag und dauert bis Weihnachten. 2024 fällt der 1. Advent auf den 1. Dezember. Diese besondere Zeit ist geprägt von vielen schönen Bräuchen und Traditionen, mit denen sich die Menschen auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, einstimmen. Auf dieser Seite finden Sie alles Wissenswerte über den Advent, Rezepte und Bastelanleitungen sowie Tipps, mit denen Sie besinnlich durch die Vorweihnachtszeit kommen.

Advent – das bedeutet der Name

Der Name „Advent“ stammt vom lateinischen Wort „adventus“ ab, was „Ankunft“ bedeutet. Mit dem Weihnachtsfest feiern Christinnen und Christen die Ankunft Gottes in der Welt, in Form der Geburt Jesu in Bethlehem. Damit ist der Advent die Zeit der Vorbereitung auf dieses Freudenfest. Mit Weihnachten verknüpft sich aber auch die Hoffnung der Menschen auf eine Wiederkehr Jesu Christi am Ende der Zeiten. Die Adventszeit symbolisiert so auch das Warten der Menschen auf den Erlöser und ein ewiges Leben bei Gott. Der Advent bietet – neben Glühwein und der Hektik beim Kauf der Geschenke – jedes Jahr die Gelegenheit, innezuhalten und sich auf Gott zu besinnen.

Ursprung und Geschichte

Die Adventszeit ist von Anfang an eine Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Sie hat ihren Ursprung im 4. Jahrhundert nach Christus: Im heutigen Frankreich und Spanien beging man den Advent ursprünglich von St. Martin bis Weihnachten. Diese sechs Wochen hat Papst Gregor der Große (540-604) auf vier verkürzt. Traditionell war der Advent eine Zeit des Fastens und der Umkehr, ähnlich wie die Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern. Als äußeres Zeichen trugen die Priester und Diakone violette Gewänder. In der katholischen Kirche ist das die Farbe, die für Buße und Verzicht steht. Der Advent ist aber auch eine Zeit der Freude und Hoffnung, denn mit der Geburt Jesu verbindet sich auch die Erwartung, dass er am Ende der Zeiten wiederkommt. Der Advent bewegte sich also bereits in früheren Jahrhunderten zwischen Verzicht und Vorfreude. Seit 1917 ist er keine strenge Fastenzeit mehr.

Advent heute

Die Wochen vor Weihnachten sind heute oft von Stress und Hektik geprägt. Das tut vielen Menschen nicht gut. Sie sehnen sich nach Stille und Entschleunigung. Da kann es helfen, sich auf die spirituelle Dimension des Advents zu besinnen: Innezuhalten, während um einen alles weiterbraust. Frühmorgens eine Kerze zu entzünden und sich zehn Minuten Stille zu gönnen. In sich hineinzuhorchen, ob da eine Sehnsucht ist. Vielleicht passt diese Sehnsucht zu Begriffen und Formen, wie sie die katholische Kirche anbietet. Vielleicht ist die Sehnsucht diffus oder entzieht sich Kategorisierungsversuchen – das ist in Ordnung. Der Advent bietet für all dieses spirituelle Suchen Raum.

© Andriana Syvanych / Shutterstock.com
© Andriana Syvanych / Shutterstock.com

„Hilf Gott in dir nicht zu erlöschen!“

Das Netzwerk „go4peace“ veranstaltet auch in diesem Jahr eine europaweite Adventsaktion. Diesmal steht sie unter dem Motto „Hilf Gott in dir nicht zu erlöschen!“ und beschäftigt sich mit Texten der niederländischen Dichterin Etty Hillesum. An drei Abenden werden junge Menschen aus ganz Europa ihre Erfahrungen zu drei Themen miteinander teilen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von

Traditionen und Bräuche im Advent

Vielfältige Bräuche und liebgewonnene Traditionen prägen die Zeit vor Weihnachten. Wir stellen Ihnen einige vor:

  • Adventskranz: Vier Kerzen auf einem Kranz aus Tannengrün. Nach und nach werden sie an den vier Adventssonntagen vom 1. Advent bis zum 4. Advent angezündet, sodass an Weihnachten alle zusammen leuchten.
  • Adventskalender: Früher verbargen sich hinter den 24 Kläppchen fromme Bildchen oder Bibelverse. Heute helfen oft Schokolade oder kleine Geschenke den Kindern und Erwachsenen beim Zählen der Tage bis Weihnachten. Oder kleine Alltags-Anregungen wie im Online-Adventskalender der Initiative #WIEHÄTTESTDUESGEMACHT.
  • Backen: Das gemeinsame Backen von Plätzchen und Lebkuchen bringt Familien zusammen und verbreitet vorweihnachtliche Freude. Wir haben adventliche Rezeptideen für Sie zusammengestellt. Unter anderem präsentiert Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer Rezepte zum Nachbacken
  • Barbarazweige: Zweige, die am Tag der heiligen Barbara am 4. Dezember geschnitten und ins Wasser gestellt werden, sollen bis Weihnachten blühen.
  • Roratemessen: Roratemessen sind besondere Gottesdienste an Werktagen im Advent, die vor Sonnenaufgang und bei Kerzenschein gefeiert werden. Der Name leitet sich vom Beginn verschiedener in der Adventszeit gesungener Lieder ab. Das wohl bekannteste ist dem Buch Jesaja entnommen: „Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum“, auf Deutsch: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen“ (Jes 45,8).
  • Friedenslicht aus Bethlehem: Jedes Jahr kurz vor Weihnachten entzündet ein Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem eine Kerze. Diese wird dann per Flugzeug nach Wien gebracht. Dort entzünden Pfadfinderinnen und Pfadfinder weitere Kerzen und tragen das Friedenslicht in viele Länder Europas. Das sich ausbreitende Licht soll an die Friedensbotschaft von Weihnachten erinnern, die immer mehr Länder und Menschen erreicht.
Winterliche Landschaft im Advent© yanikap / Shutterstock.com

Die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Advent

Der Adventskalender beginnt mit dem 1. Dezember – der Advent aber nicht. Zumindest nicht unbedingt. Denn er ist eine der beweglichen Zeiten des Kirchenjahres. Die Grundregel: Der 1. Advent ist immer der Sonntag nach dem 26. November. Je nach Beginn dauert die Adventszeit zwischen 22 und 28 Tagen.

Der früheste Termin für den 1. Advent ist der 27. November. Dadurch dauert die Adventszeit besonders lange.

Der späteste Termin für den 1. Advent ist der 3. Dezember. Dadurch ist die Adventszeit besonders kurz, denn schon am vierten Advent ist gleichzeitig Heiligabend.

Die Adventszeit dauert dieses Jahr 24 Tage. Denn den 1. Advent 2024 feiern wir am 1. Dezember, den 4. Advent 2024 am 22. Dezember und Heiligabend dann am 24. Dezember.

Im Advent kann man besondere Gottesdienste besuchen, um sich auf Weihnachten einzustimmen. Etwa die Roratemessen vor Sonnenaufgang oder die ökumenischen Christmas Carol Services, bei denen Texte aus dem Alten und Neuen Testament gelesen werden, die vom Bund Gottes mit den Menschen und dem Kommen des Erlösers erzählen. Daneben kann man dem Advent aber auch im Privaten eine spirituelle Note geben: Indem man morgens zehn Minuten lang in Stille ein Bibelzitat meditiert oder ein Gebet spricht. Oder indem man die Bibeltexte des Tages liest. Das geht auch mit dem Adventsbegleiter von YOUPAX, den es gedruckt und zum Hören gibt.

Bis 1917 war der Advent genau wie die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern Fastenzeit. Die Priester und Diakone tragen deshalb noch heute violette Gewänder – die Farbe steht in der Kirche für Buße und Umkehr. Aber Fasten muss man vor Weihnachten heute nicht mehr. Der Fokus liegt auf der Besinnung, dem Stillwerden und darüber nachdenken, ob und wenn ja, welchen Platz Gott im eigenen Leben hat. Oder welchen Platz er haben könnte.

Adveniat ist der Name des katholischen Hilfswerks für Lateinamerika. Er ist der Vaterunser-Bitte „Adveniat regnum tuum“ („Dein Reich komme“) entnommen. Der Bezug zum Advent ergibt sich dadurch, dass Adveniat alljährlich am 1. Advent eine große Spendenaktion startet. Mehr Informationen – auch zur diesjährigen Adventsaktion – finden Sie auf der Homepage von Adveniat.

Das Erzbistum Mailand verwendet bis heute einen Ritus, der auf den heiligen Ambrosius von Mailand (339-397) zurückgeht. Der ist dem römischen Ritus, der für den Großteil der römisch-katholischen Kirche gilt, in vielen Teilen sehr ähnlich – weist aber ein paar Besonderheiten auf. Darunter: Ein Advent, der sechs Wochen dauert. Die Adventszeit beginnt mit dem Martinstag am 11. November, so wie es in der ganzen Kirche Brauch war, bis Papst Gregor der Große im 6. Jahrhundert die Zahl der Adventssonntage auf vier festlegte.

Achtung Advent!

Machen wir uns gemeinsam auf und entdecken das vertraute Fest in diesem Jahr ganz bewusst. Jeder auf seine Weise und alle mit dem einen Ziel: Jesus Christus. Der Adventsbegleiter von Youpax begleitet Sie durch eine bewegende Zeit.

„Achtung Advent!“ gibt es übrigens auch als Podcast:

Hier finden Sie die Adventsbegleiter der letzten Jahre:

Ein Klassiker im Advent: Das Lebkuchenhaus

In der Adventszeit ist das Lebkuchenhaus eines der beliebtesten Gebäcke, die man daheim selbst backen kann. Mit etwas Geschick und Fantasie lassen sich aus Lebkuchen auch große Gebäude mit viel Verzierung selber herstellen. In unserer Folge von LiboriTV im Advent backt Pastor Tobias Hasselmeyer die Bartholomäuskapelle aus Lebkuchen nach – ein Lebkuchenhaus der besonderen Art also.

Dazu gibt es das Rezept und die Anleitung vom Lebkuchenhaus hier. So können auch Sie Ihr eigenes Lebkuchenhaus selber backen:

© ShineTerra / Shutterstock.com
© ShineTerra / Shutterstock.com

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