Gute Werke
Weitere Inspiration fürs Fasten findet man auch im Alten Testament. An vielen Stellen wird Fasten dort als Ausdruck der Religiosität erwähnt. Im Buch Jesaja gibt es eine ziemlich detaillierte Anleitung des „wahren Fastens“, die Gott selbst formuliert haben soll:
„Das wäre ein Fasten, wie ich es liebe: Löst die Fesseln der zu Unrecht Gefangenen, bindet ihr drückendes Joch los! Lasst die Misshandelten frei und macht jeder Unterdrückung ein Ende! Teil dein Brot mit dem Hungrigen, nimm die Armen und Obdachlosen ins Haus auf. Wenn du einen nackt siehst, bekleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Nächsten! Dann bricht dein Licht hervor wie die Morgenröte, und deine Heilung schreitet schnell voran. Deine Gerechtigkeit zieht vor dir her, und die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach.“ (Jes 58, 6-8)
Das ist bis heute aktuell: Die Fastenzeit soll nicht nur durch eigenen Verzicht – auf Essen und Trinken oder Genussmittel – geprägt sein, sondern auch durch Werke der Nächstenliebe.
Das Gebet
Und als dritte Säule der Fastenzeit stehen innere Einkehr und Gebet. Gläubige sind in der Fastenzeit dazu angehalten, sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Wie das aussehen kann? Das ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden. Manche gehen häufiger zum Gottesdienst oder lesen in der Heiligen Schrift (für Einsteiger bietet sich das Markusevangelium an, es ist das kürzeste). Wieder andere nutzen Impulse wie „Fasten verleiht Flügel!“ oder die der „7-Wochen-Aktion“. Es gibt Gebete, die einen durch die Zeit begleiten (hier eine Zusammenstellung von katholisch.de). Oder man nutzt die besondere Zeit vor Ostern, um regelmäßig Tagebuch zu schreiben und auf diese Weise in sich hineinzuhorchen. Auf ihre Art kann jeder dieser Wege dabei helfen, Momente der Ruhe im Alltag zu finden, Gewohntes mit neuen Augen zu betrachten, sich auf Gott auszurichten.