Die Karwoche ist die letzte Woche der Fastenzeit. Sie beginnt am Palmsonntag und endet mit der Feier der Osternacht, genauer beginnt mit dieser die Osterzeit. Da die Osternacht zwischen Sonnenuntergang am Karsamstag und Sonnenaufgang am Ostersonntag gefeiert wird, variiert entsprechend das Ende der Fastenzeit/Karwoche um einige Stunden – je nach zeitlichem Beginn der Osternacht.
Karfreitag ist der Freitag vor Ostern und der Höhepunkt der Fastenzeit. Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und wird von dem Wort „Kara“ beziehungsweise „Chara“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie Kummer, Wehklage und Trauer. Weil Christinnen und Christen an diesem Tag dem Leiden und Sterben Jesu gedenken, ist er auch ein stiller Feiertag.
Was ist laut Bibel passiert?
Der biblischen Überlieferung zufolge wird Jesus am Gründonnerstag, dem Abend vor Karfreitag, von einem seiner Jünger namens Judas verraten und gefangen genommen. Man bringt ihn vor den Hohen Rat, die oberste religiöse und politische Instanz der Juden. Jesus wird der Gotteslästerung schuldig gesprochen.
Während des Gerichtsprozesses wartet Petrus mit anderen Menschen im Hof. Dreimal wird er gefragt, ob er nicht einer der Jünger Jesu sei und dreimal leugnet er. Daraufhin kräht ein Hahn und Petrus erinnert sich mit Schrecken, dass ihm Jesus nur wenige Stunden zuvor genau das vorausgesagt hatte: „Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ (Mk 14,30).
Der Hohe Rat übergibt Jesus dem römischen Stadthalter Pontius Pilatus, der ihn zum Tod am Kreuz verurteilt. Jesus muss sein Kreuz bis zum Ort seiner Kreuzigung, dem Berg Golgatha, tragen. Dreimal stürzt er unter seiner Last. Mit seiner Kreuzigung nimmt Jesus freiwillig die Sünden und Schuld aller Menschen auf sich. Somit eröffnet er den Menschen, die an ihn glauben, den Weg zum ewigen Leben.