Christina und Benedikt sind aufgeregt. Heute ist Martinsumzug. Sie können es kaum erwarten, bis es draußen dunkel wird. Wie jedes Jahr wird sie Opa abholen. Aber bevor es auf die Straße zum Laternelaufen losgeht, muss er ihnen unbedingt die alljährliche Geschichte vom Martinsumzug erzählen. Also die besondere Geschichte von seinem Freund und der brennenden Laterne. Natürlich wird sich Opa vorher zieren und erklären, dass er die Geschichte aus Kinderzeiten doch schon so oft erzählt hat. Dann werden Christina und Benedikt so lange quengeln, bis er anfängt.
Auch diesmal schaffen es die beiden schnell. „Wisst ihr“, beginnt Opa zu erzählen, „als ich klein war, da gab es noch keine Handys und kein Internet. Wir hatten auch noch kein Auto in unserer Familie. Das Bild im Fernseher war schwarz-weiß und für uns Kinder die meiste Zeit uninteressant, weil hauptsächlich Erwachsenensachen liefen. Trotzdem hatten wir es schön. Und schon damals gingen wir am Martinstag Laternelaufen. Unsere Laternen waren selbst gebastelt aus Tonpapier und Wachspapier. Wir hatten auch noch keine elektrischen Birnchen drin, sondern echte Kerzen. Das war natürlich brandgefährlich. Und einmal, als ich auf dem Umzug meinen Freund, den Hans-Günter, traf …“